Frage: Stillen nach Bedarf

Hallo, erst einmal vielen Dank für das Beantworten meiner Fragen. Meinen Sohn (13 Wochen) stille ich nun "nach Bedarf" und halte mich an keinen "Still-Rhythmus" mehr. Es klappt prima! Er ist super drauf, lacht viel und weint - selbst nachmittags und abends - um einiges weniger. Danke! Zu meiner Frage: Es kann sein, dass ich teilweise schon nach 1,5 Stunden wieder stille.Dabei trinkt er jedes Mal durchgängig und recht viel. Von Anfang an spuckt er bei fast jedem Stillen. Da er sehr gut wächst und zunimmt, stresst mich das überhaupt nicht (Okay, für das viele Wäsche waschen müsste ich eine Auszeichnung bekommen:-) ). Durch das nun häufige Stillen ist es aber um einiges mehr geworden (meine Freundinnen, die ihn beim Bäuerchen machen und Spucken sehen, drauen ihren Augen kaum). Es ist wirklich viel. Von daher meine Frage: "Überfüttere" ich ihn mit dem häufigen Stillen nicht? Ich bin mir sicher, dass, wenn ich ihn schon wieder nach einer halben Stunde an die Brust legen würde, er trinken würde. Vielen, vielen Dank für Ihre Hilfe! Gruß Simone

von simoness am 09.03.2011, 13:23



Antwort auf: Stillen nach Bedarf

Liebe Simone, wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser "Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Meist wird es etwa mit drei Monaten besser, eine Garantie gibt es jedoch nicht. Dein Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Es ist ganz normal, dass Babys am späten Nachmittag und Abend häufiger gestillt werden wollen. Das Marathonstillen kann für dich sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass dein Baby durch den Stillmarathon deine Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wichtig ist, dass Du auf absolut korrektes Anlegen und Ansaugen achtest, damit dein Baby möglichst wenig Luft schluckt und dass Du selbst es schaffst möglichst die Ruhe zu bewahren. Je unruhiger die Mutter, umso unruhiger sind auch die Babys. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 09.03.2011



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