Einen schönen guten Abend,
mein Sohn wird am Sonntag 5 Monate.
Ich stille nach Bedarf. Zumindest glaube ich das. Ich lege ihn an, wenn er weint und ich weiß, dass es weder eine volle Windel ist, noch, dass er eigentlich schlafen möchte. Was ich aber auch tue ist, ihn anzulegen, wenn er meines Erachtens Schmerzen hat. Das sind meist Schmerzen bzw. übergroße Unruhe, wegen der er weint bzw. brüllt, da er seinen zumeist grünen, schleimigen Stuhlgang nur unter größter, langandauernder Anstrengung, manchmal über Tage verteilt herausbringt. Ich habe manchmal den Verdacht, dass wir einen Teufelskreis haben und dass er mit meiner Milch Probleme hat.
Ich achte schon darauf, mich blähungsarm und angemessen zu ernähren. Auch versuche ich, wenn er unter zwei Stunden kommt, ihm dieselbe Brust erneut anzubieten, damit er die fettere Hintermilch erhält.
Langsam verzweifele ich, weil diese Stuhlproblematik, davor waren es Dreimonatskoliken, überhaupt nicht besser wird. Kann ich noch irgendetwas tun???
Und was genau ist eigentlich Stillen nach Bedarf? Welcher Bedarf genau ist gemeint?
Vielen Dank und freundliche Grüße,
Jo
Mitglied inaktiv - 11.06.2010, 22:32
Antwort auf:
Stillen nach Bedarf
Liebe Jo,
Stillen nach Bedarf bedeutet, dass dein Baby immer dann anlegst, wenn es danach verlangt und den Blick auf die Uhr vollkommen vergisst. Es gibt keinen Grund bestimmte Abstände einzuhalten und das Kind zeigt uns am besten, wann es an die Brust will. Die meisten Kinder lassen die Brust los oder schlafen ein, wenn sie fertig sind, so dass es auch hier nicht schwierig ist, zu erkennen, wann die Stillmahlzeit beendet ist.
Was sagt denn euer Kinderarzt zu der Stuhlproblematik und den Koliken? Er kennt deinen Sohn ja persönlich und kann sicher viel besser als ich beurteilen, ob er gut gedeiht und sich auch ansonsten "unauffällig" entwickelt.
Es könnte sein, dass dein kleiner Mann Probleme mit Kuhmilch in DEINER Ernährung hat? In wie weit du jetzt darüber nachdenken solltest, auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukte in deiner Ernährung zu verzichten, müsste in einer individuellen Beratung, zu der auch eine Ernährungsberaterin hinzugezogen werden sollte, entschieden werden.
Zunächst einmal muss bei einem solchen Verdacht ALLES weggelassen werden, was in irgendeiner Form mit Kuhmilch zu tun hat. Milch, Käse, Sahne, Joghurt, Schokolade ... Es ist dann wichtig die Etiketten von Nahrungsmitteln sorgfältig zu lesen, denn es ist schon sehr erstaunlich wo überall Milcheiweiß drin steckt (z.B. auch oft in Wurst).
Da dies eine enorme Einschränkung des Speiseplanes bedeutet, sollte eine solche Auslassdiät niemals auf eigene Faust und schon gar nicht so einfach über einen längeren Zeitraum gemacht werden, sondern möglichst immer mit einer Ernährungsberaterin abgesprochen werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Nach einiger Zeit kann vorsichtig versucht werden, ob zum Beispiel Butter (die fast kein Milcheiweiß enthält) oder Sahne vertragen werden. Auch gesäuerte Milchprodukte (Quark, Joghurt) können nach einiger Zeit eventuell behutsam ausprobiert werden.
LIeben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 11.06.2010
Antwort auf:
Stillen nach Bedarf
So, hier ist mein Re richtig, war aus Versehen im falschen Beitrag gelandet, sorry...
Liebe Kristina,
vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Die Kinderärztin hat bisher nichts gesagt, dass etwas nicht stimmen könnte. Mein Kleiner gedeiht gut, außerordentlich gut. Bei der U 4 war er größer als "der Rest der Welt", wie die Kinderärztin sich ausdrückte und hat auch entprechend gewogen. Insofern nimmt er offensichtlich gut zu und wächst gut. Auch seine restliche Entwicklung ist entsprechend.
Wo finde ich denn eine entsprechende Ernährungsberaterin, die auch Ahnung hat vom Stillen? Ich wohne bei Berlin.
Freundliche Grüße,
Jo
Mitglied inaktiv - 12.06.2010, 20:56