Frage: Stillen in der Schwangerschaft!?

Liebe Frau Walter! Ich stille meinen Sohn(2 Jahre) noch zum einschlafen und in der Nacht und bin nun in der 7. Woche schwanger! Verändert sich jetzt schon die Milch das mein Sohn etwas merkt? Gibt es sonst etwas zu beachten für mich?? Wollte bis ca. April abgestillt haben, dass mein Sohn bei der Geburt unseres zweiten Kindes(vorraussichtlich Anfang September) nicht mehr so an die Brust gewöhnt ist! Ich hoffe es klappt irgendwie!!!Haben Sie Tipps??? Denn ohne Brust ist er leider noch NIE eingeschlafen:o( Vielen Dank für Ihre Hilfe!! Gruß inga

Mitglied inaktiv - 07.01.2011, 22:11



Antwort auf: Stillen in der Schwangerschaft!?

Liebe Inga, herzlichen Glückwunsch :-). Ich kenne Frauen, die an der Brust bzw. am Stillverhalten ihres Kindes erkannten, dass sie wieder schwanger sind und bei denen die Milchmenge innerhalb von kürzester Zeit nach der Empfängnis drastisch zurückgegangen ist und andere, die bis zur Geburt weiterhin in ihrer Milch hätten baden können. Das gleiche gilt wohl auch für das Thema Geschmack, da scheint es ebenfalls Frauen zu geben, bei denen sich der Geschmack der Muttermilch innerhalb von sehr kurzer Zeit deutlich verändert und damit auch das Trinkverhalten des Stillkindes beeinflusst – eventuell bis hin zum Abstillen. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Die ganz normale Hygiene genügt vollkommen beim Tandemstillen und es ist keineswegs notwendig, jedem Kind eine Brust zuzuweisen, auch nicht unbedingt sinnvoll. Es gibt nur wenige Krankheiten, bei denen es tatsächlich sinnvoll wäre, das Stillen des älteren Kindes einzuschränken oder ihm eine Brust "zuzuteilen", denn die meisten Erkrankungen werden (auch) auf andere Weise übertragen. Sollte Ihre Großer z.B. eine Herpes Infektion haben, dann wäre natürlich Vorsicht angebracht, doch bei einer Erkältung würde das Beschränken "ein Kind eine Brust" eine Ansteckung nicht wirklich verhindern können. Ich zitiere Ihnen nun noch aus dem "Breastfeeding Answer Book" revised edition zum Thema Tandemstillen und Hygiene sowie Ernährung der Mutter: "Die normalen Regeln der Hygiene sind während des Tandemstillens ausreichend. Regelmäßiges Baden oder Duschen, saubere Kleidung und ein vernünftiges Maß an Sauberkeit genügen. Die Drüsen um die Brustwarze sondern eine antibakterielle Flüssigkeit ab und Babys werden mit einem Immunschutz gegen die meisten im Haushalt (und bei den Geschwistern) vorkommenden Keime geboren. Die Muttermilch enthält diese Immunstoffe ebenfalls. Ist eines der Geschwister krank, braucht die Mutter die Kinder nicht auf jeweils eine Brust zu beschränken. Die Keime, die Erkältungen und andere Infektionen hervorrufen, werden bereits übertragen, bevor die ersten Anzeichen der Erkrankung erscheinen. Sobald eine Erkrankung erkennbar ist, haben die Geschwister bereits seit einigen Tagen gemeinsam an der Brust der Mutter getrunken. Ausnahmen von dieser Regel bestehen bei Soor, einer Infektion, die zwischen Mutter und Baby übertragen wird, und bei jeder anderen Krankheit, die gefährlich oder hochinfektiös ist. In diesen Fällen kann die Mutter jedem Kind eine Brust zuweisen. Wenn Sie das nicht möchten und auch nicht abwarten möchten, ob Ihr Kind sich von alleine abstillt, können Sie natürlich abstillen. Ich werden Ihnen jetzt ein paar weniger drastische Methoden beschreiben, die sich beim Abstillen eines älteren Kindes bewährt haben, vielleicht ist ja etwas dabei, was Ihnen weiterhilft: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Womöglich wäre „punktuelles Abstillen" eine Lösung für Sie. Es ist eine Alternative zum vollständigen Abstillen. Damit meine ich, dass zu bestimmten Zeiten nicht mehr gestillt wird oder Sie versuchen Ihr Kind davon zu überzeugen, nach einer ausreichend langen Zeit an der Brust, etwas anderes zu tun. Ich wünsche Ihnen alles Gute und bin gerne für Sie da, falls Sie noch Fragen haben. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 07.01.2011



Antwort auf: Stillen in der Schwangerschaft!?

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Mitglied inaktiv - 07.01.2011, 22:14



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