Frage: Stillen aufgeben?

Hallo! Mein kleiner Leopold ist vor 2 1/2 Wochen zur Welt gekommen bei 36+6! Er hatte die ersten Tage ein bisschen mit Bradykardie zu tun und wir wurden mit heim Monitor entlassen! Durch den ganzen Stress ist mir die Milch fast weg gegangen und sein Gelbwert gestiegen! Ich habe dann abgepumpt und er hat dann sofort gut aus der Flasche getrunken und nimmt auch sehr gut zu! Jetzt wollte ich vor ein paar Tagen wieder stillen! Nur das Problem ist das Leopold sehr faul ist und sich selten zum Essen meldet und wenn ich ihm dann die Brust anbiete sofort wieder einschläft! ( dann geb ich ihm meistens die Flasche) Wenn er jedoch sehr hungrig ist und sich bemerkbar macht trinkt er wunderbar an der Brust! Jetzt ist meine Frage... soll ich ihm noch Zeit geben? Ich würde so gern stillen und will auch nicht das er fertig Nahrung bekommt aber auf Dauer ist mir das mit dem abpumpen zu stressig, weil ich gefühlt nur mit abpumpen und sterilisieren beschäftigt bin! Ich würde mich sehr über ihre Meinung freuen!

von Chris_bert am 29.07.2020, 15:31



Antwort auf: Stillen aufgeben?

Liebe Chris_bert, auf alle Fälle würde ich es probieren, Deine Milch ist für Leopold das BESTE, was Du ihm geben kannst. Zunächst würde ich die abgepumpte Milch nicht mit der Flasche geben, sondern eine alternative Fütterungsmethode wählen, da es sonst passieren kann, dass Dein Baby sich zur Flasche hin abstillt. Lege Dein Baby an, sooft es nur geht und wecke es ruhig auf. Um ein schläfriges Babys aufzuwecken, haben sich die folgenden Techniken bewährt: Aufwecktechniken o Versuche das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achte auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck deines Babys. o Dämpfe das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen. o Lockere die Bettdecke oder nimm die Decke weg. o Bei warmen Raumtemperaturen zieh das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab. o Sprich mit dem Baby und versuche, Blickkontakt herzustellen. o Halte das Baby aufrecht. o Bewege das Baby sanft auf und ab, während Du es auf deinem Schoß hältst. Dabei hebst Du seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugst es in der Hüfte. Versuche niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden. Steigerung der Stimulation o Reibe oder klopfe den Rücken des Babys oder lass deine Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren. o Wechsele die Windeln. o Massiere sanft Hände und Füße des Babys. o Verstärke den Hautkontakt mit deinem Baby. Massiere das Baby oder bade es. o Bewege die Arme und Beine des Babys wie bei "backe, backe Kuchen." o Reibe die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab. o Lass deine Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen. o Tropfe etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys. Das Interesse des Baby aufrecht erhalten o Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen. o Wechsele die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. Das heißt, Du nimmst es von der Brust ab, sobald es langsamer saugt und aufhört zu schlucken und legst es an der anderen Seite an. Diese Technik heißt Wechselstillen. o Wenn Du die Brustseite wechselst, lass das Baby dazwischen aufstoßen oder wickele es, um sein Interesse wach zu halten. o Versuche das Baby in der Unter dem Arm Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen. o Massiere den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen. Selbstverständlich musst Du nicht alle diese Dinge durchführen, suche dir aus, was Du für erfolgversprechend hältst. Wende Dich bitte auch unbedingt an eine kompetente Beraterin vor Ort, die Euch beim Stillen sehen kann und so viel gezielter helfen kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 29.07.2020



Antwort auf: Stillen aufgeben?

Hi Chris, meine Kleine war 34+1 also noch etwas früher als dein Kleiner. Sie hat ca. 6 Wochen gebraucht um an die Brust zu kommen. Ich fand es irgendwann zu anstrengend immer wieder Brust zu versuchen um dann mit Flasche nach zu füttern. Also habe ich ca. alle 4 Stunden abgepumpt, so dass sie mit der Menge zufrieden war. Die Zeit war sehr kräftezehrend, besonders Nachts. An die Brust ist sie dann per Zufall gekommen. Als sie ca. 3,5 kg gewogen hat lag sie nachts auf meinem Bauch und hat angefangen diese links-rechts Bewegung zu machen. Ich war einfach zu faul aufzustehen und habe statt dessen die Brust frei gemacht. Mit ein klein bisschen Hilfe ist sie dann selbst etwas höher gerobbt und hat getrunken. Da sie schon gut zugelegt hatte habe ich sie dann erst so und später dann auch klassisch in der Armbeuge gestillt. Ich bin mir allerdings sicher, dass das früher mangels Kraft bei ihr vermutlich auch nicht geklappt hätte. Wünsche euch alles Gute :) Danny

von Danny2014 am 29.07.2020, 23:13



Antwort auf: Stillen aufgeben?

Vielen Dank für deine Antwort!!! Die hat mir echt Mut gemacht! Ich habe jetzt beschlossen das ich es noch ein paar Wochen versuchen werde! Ich denke das ihm einfach noch die Power fehlt um nur von der Brust zu trinken! Ich geb ihm die Zeit und wenn es dann immernoch nicht klappt kann ich ja schauen wie wir weiter machen! Ganz liebe Grüße

von Chris_bert am 30.07.2020, 07:56