Hallo,
meine Tochter ist nun 28 Wochen alt, und ich habe arge Probleme, was das Stillen und die Nacht angeht.
Seit ein paar Wochen kommt sie nachts bis zu sechs mal, oder diese Nacht alle 1,5 Stunden.
Letzte Woche war ich zur U5, und da haben wir festgestellt, dass sie innerhalb der letzten Untersuchung (drei Wochen zuvor) und dieser 40g zugenommen hat. Sie sieht wohlgenährt aus, ist nicht zu dünn, aber auch nicht pummelig. Beikost bekommt sie auch schon seit ca. sieben Wochen, die sie gerne zu sich nimmt und alle Anzeichen diesbez. positiv sind (und waren).
Folgendermaßen sah der Ernährungsplan aus die letzten vier Wochen aus:
- 6 Uhr: Stillen
- 9 Uhr: Stillen
- 12 Uhr: Brei (Karotte, Fenchel etc), anschl. Stillen (will sie)
- 15 Uhr: Stillen
- 18 Uhr: Reisschleimbrei mit Birne
- 19 Uhr: Im Bett stillen, dabei Einschlafen (sie schläft leider ohne Brust nicht ein). Ab der letzten Stillmahlzeit kommt sie dann immer im 1,5-2 Std. Takt, mal auch kürzer.
Ist es normal, dass sie da nur 40g insgesamt zugenommen hat?
Reicht ihr die MuMi nicht mehr, und sie kommt deswegen so oft in der Nacht?
Ich würde ihr gerne zusätzlich um 22.30 Uhr, wenn ich ins Bett gehe, ein Fläschchen HA-1 anbieten, in der Hoffnung, dass mein Schlaf und auch den meiner Tochter mal ein wenig länger anhält...
Danke schonmal für ein paar Tips,
Meli
Mitglied inaktiv - 04.02.2008, 16:43
Antwort auf:
Stillen, Zufüttern, Gewichtszunahme
Liebe Meli,
sicher ist es anstrengend, wenn ein Baby nachts oft nach der Brust verlangt, aber ihr werdet keine Garantie haben, dass die Nächte ruhiger werden, wenn ihr statt der Brust die Flasche einführt. Es kann sein, dass es genau so weiter geht, nur mit dem Unterschied, dass Du dann alle zwei Stunden aufstehen und eine Flasche machen musst, statt dich einfach umzudrehen und dein Kind anzulegen.
Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte.
Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und
Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten.
Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind.
Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt leider kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen.
Und: Du bist nicht allein auf der Welt mit deinem "Problem". Vielleicht würde es Dir auch gut tun, Dich mit gleichgesinnten Frauen in einer Stillgruppe auszutauschen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Herzlichen Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 04.02.2008
Antwort auf:
Stillen, Zufüttern, Gewichtszunahme
Genau das ist bei uns zur Zeit auch so, mein Sohn ist am 27.01 6 Monate alt geworden.Seit mitte Dezember möchte er Nachts immer häufiger gestillt werden. Vorletzte Nacht kam er jede Stunde und letzte Nacht alle 1-2 Stunden.
Dachte erst es liegt am zahnen,aber er hat nun 4 Zähne bekommen und er schläft immernoch nicht besser.
Mitglied inaktiv - 04.02.2008, 18:56
Antwort auf:
Stillen, Zufüttern, Gewichtszunahme
Ich vergaß einen Teil deiner Frage zu beantworten:
Ja, es kann schon mal vorkommen, dass die Gewichtszunahme vorübergehend stagniert. Babys nehmen in den seltensten Fällen immer gleichmäßig zu, sondern in Schüben und sogar gelegentliche Gewichtsstillstände können vorkommen, ohne dass gleich ein Anlass zur Sorge gegeben sein muss. Vor allem Babys, die zunächst überdurchschnittlich zugenommen haben, können einen "Zunehmknick" in der Kurve haben.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 04.02.2008