Liebe Biggi,
Vielen dank für die letzte Antwort zu meiner Frage zum Abstillen bzw ob dies dazu führen würde dass meine Tochter endlich nicht mehr so oft aufwachen würde nachts.
Nun hat sich die Situation noch ein wenig geändert, und zwar bin ich wieder schwanger, 6. Woche...
Ich habe gehört dass sich der Geschmack der Milch verändert und es dann sein kann das meine Tochter (1 Jahr alt) dann selbst entscheidet nicht mehr stillen zu wollen. Wann verändert sich der Geschmack? Gleich wenn man schwanger ist od später?
Generell möchte ich sie unbedingt abstillwn bevor das neue Baby da ist bzw wünschenswerterweise in den nächsten 4 Monaten... Wenn der Bauch dann schon groß ist möcht ich einfach nicht mehr. Meine Frage dazu: ist das Stillen in irgendeiner weise schädlich für meine Schwangerschaft?
Vielen Dank für deine tolle Beratung.
Lg Susiii
von
Susiii
am 25.10.2017, 13:40
Antwort auf:
Stillen Schwangerschaft
Liebe Susiii,
danke für das nette Lob :-).
Ich kenne Frauen, die an der Brust bzw. am Stillverhalten ihres Kindes erkannten, dass sie wieder schwanger sind und bei denen die Milchmenge innerhalb von kürzester Zeit nach der Empfängnis drastisch zurückgegangen ist und andere, die bis zur Geburt weiterhin in ihrer Milch hätten baden können.
Das gleiche gilt wohl auch für das Thema Geschmack, da scheint es ebenfalls Frauen zu geben, bei denen sich der Geschmack der Muttermilch innerhalb von sehr kurzer Zeit deutlich verändert und damit auch das Trinkverhalten des Stillkindes beeinflusst – eventuell bis hin zum Abstillen.
Wie dies bei deinem Kind sein wird, kann ich dir nicht sagen.
Eine erneute Schwangerschaft ist kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich wie gesagt im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden.
In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. Die Mutter sollte darauf achten, dass Sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Manche Frauen brauchen deutlich mehr zusätzliche Kalorien, wenn sie schwanger
sind und gleichzeitig stillen.
Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht.
Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen.
Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993).
Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören:
o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen;
o vorangegangene Frühgeburten;
o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft.
Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen.
Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei.
Du hast also alle Zeit, um in Ruhe abzustillen.
Herzlichen Glückwunsch!
Biggi
von
Biggi Welter
am 25.10.2017