Frage: Stillen, Schlafen, Job

Hallo, meine Tochter ist jetzt fast ein Jahr alt. Sie isst schon ganz gut mit zu unseren Mahlzeiten, möchte aber nach jeder Mahlzeit noch gerne bisschen gestillt werden. Bis jetzt habe ich kein Problem damit, ist ja auch nach wie wor angenehm für mich. Ich mache mir allerdings paar Gedanken, da sie ab September zur Tagesmama geht und ich wieder arbeiten muss. Was sollte ich tun? Das nächste ist, dass sie nach wie vor nur an der Brust abends einschläft und auch nachts noch nicht durchschläft und auch noch trinkt. Sie schläft erst in ihrem Bettchen und dann nehme ich sie mit zu mir, ist halt für mich einfacher. Außerdem meine Frage: Wir ziehen nächstes WE um. Sie hätte dann ein eigenes Zimmer, wo ich schon überlegt habe, dieses als Zeitpunkt zu nehmen, um sie eventuell an das alleine schlafen zu gewöhnen. Was können Sie mir raten. Vielen Dank für die Antwort. Katja

Mitglied inaktiv - 03.08.2009, 13:12



Antwort auf: Stillen, Schlafen, Job

Liebe Katja, ich würde nicht zu viele Änderungen durchführen, denn es wird schon eine große Umstellung für Ihr Baby sein, wenn Sie wieder arbeiten gehen. Jetzt steht der Umzug an und Ihr Baby wird Ihre Nähe brauchen, ob es sinnvoll ist, das Kind dann ins eigene Zimmer zu geben, mag ich bezweifeln. Sie können es ja einfach mal probieren, vielleicht klappt es ja. Es gibt keinen Grund, dass Sie etwas daran ändern müssen, dass Sie Ihr Baby bei sich im Bett haben und nach Bedarf stillen und auch in den Schlaf stillen, es sei denn SIE persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Gerade wenn Sie jetzt wieder arbeiten, wird Ihr Baby Sie nach Ihrer Rückkehr umso mehr brauchen und wird wahrscheinlich auch häufiger gestillt werden wollen und das ist dann auch in Ordnung. Ihr Baby wird genau wissen, dass es bei der Tagesmutter nicht trinken kann und es wird schnell daran gewöhnen. Ihr Baby wird dann bei der Tagesmama ganz normal essen und weiterhin in der Nacht bei Ihnen trinken. Bald schläft es vielleicht von ganz alleine durch und Sie müssen jetzt noch nichts erzwingen. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema ein neues Buch empfehlen, welches sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt. Ich hänge Ihnen die Buchbesprechung dazu an. LLLiebe Grüße, Biggi Sibylle Lüpold Ich will bei euch schlafen! Ruhige Nächte für Eltern und Kinder ISBN-10: 3783161649 ISBN-13: 978-3783161649 Urania, Freiburg, März 2009 14,05 € Ich will bei euch schlafen! - dieser Titel hat in der Semantik sicher nicht zufällig eine große Ähnlichkeit mit dem Marktführer unter den Schlafbüchern bei genau konträrer Aussage. Der Untertitel lässt alle müden Elternherzen aufhorchen: Ruhige Nächte für Eltern und Kinder! Das diese nicht durch die derzeit populären Brachialmethoden à la Ferber erreicht werden sollen, wird gleich im ersten Teil des Buches klar: Die Autorin erläutert, ganz offensichtlich von Sears inspiriert, die Hintergründe des kindlichen Schlaf- und Schreiverhaltens. Das anschließende Kapitel behandelt die verschiedensten Aspekte des Co-Sleepings: Sicherheitsmaßnahmen und SIDS-Vorbeugung werden genauso thematisiert wie das heiße Eisen Familienbett und elterliche Sexualität. Besonders gelungen ist der Abschnitt über Schlafbegleitung und Ablösungsprozess der Kinder. Wer Angst hat sein Kind würde bis ins Teenageralter im Ehebett verharren, wird erleichtert aufatmen! Es wird nicht nur klar das die Kinder im Kindergartenalter meist alleine und freiwillig in ein eigenes Zimmer wechseln, es werden den Eltern auch Tipps gegeben wie man ältere Kinder sanft mit dem Schlafen im eigenen Zimmer und Bett anfreundet. Der letzte Abschnitt des Buches widmet sich den derzeit gängigen Schlaftrainings und beinhaltet neben wissenschaftlich-theoretischen Aspekten einige sehr umfangreiche Interviews mit Experten wie Entwicklungspsychologen und Schlafmedizinern aus dem deutschsprachigen Raum. Auch hier wird klar, dass dieses Buch nicht nur ein Plädoyer für das Familienbett, sondern auch ein Aufruf gegen das Ferbern ist. Wie bereits in den vorangegangenen Kapiteln finden sich viele anschauliche Erfahrungsberichte von Eltern. Mein Fazit: Endlich ein Ratgeber der nicht nur einfach in das Deutsche übersetzt, sondern für Eltern des deutschsprachigen Raumes konzipiert wurde - ohne den internationalen Blick auf das Thema zu verlieren. Ein Anti-Kast-Zahn, den ich ab jetzt jedem Elternpaar, das sich mit dem Thema auseinandersetzt, wärmstens empfehlen werde. Katja Herter, LLL-Stillberaterin Bensheim (D)

von Biggi Welter am 03.08.2009



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