Guten Morgen, ich habe meine erste Regel bekommen, als mein Baby genau 9 Monate alt wurde. Jetzt habe ich sie das dritte Mal bekommen.
Ist es normal, dass die Zyklen nun so lang sind? Ich verhüte nicht mit Pille oder anderen Hormonen. Mein Zyklus hat jetzt eine Länge von 30 bis 40 Tagen. Pegelt sich das wieder ein? Und die Regel ist so stark, wie ich es nicht kenne. Wird das auch besser? Können Sie mir dazu etwas sagen?
Ich stille noch sehr viel. Meine Maus ist jetzt 11 Monate.
Tja, und meine letzte Frage: Warum fallen mir jetzt nach so langer Zeit plötzlich so extrem viele Haare aus? Sie liegen überall rum. Beim Waschen sind es Büschel, die da ausfallen. Das ist nicht mehr normal. Der Haarausfall trat ungefähr mit der ersten Periode auf.
Ich habe gehört, dass man den Haarausfall immer kurz nach der Geburt bekommt. Da hatte ich ihn ja auch. Aber so ab dem 4. Monat nach der Geburt war der Spuk vorbei und ich war happy. Dafür bin ich jetzt umso unglücklicher.
So viele Fragen. Ich hoffe, Sie können mir einen Tipp geben. Viele liebe Grüße von Jule
Mitglied inaktiv - 04.03.2008, 07:48
Antwort auf:
Stillen, Periode und Haare
Liebe Jule,
ich kann dich beruhigen: Es ist alles normal und hängt mit der Umstellung deines Hormonhaushalts zusammen. Die Periode wird sich allmählich wieder auf regelmäßige Abstände einstellen - die Stillhormone wirken ja auch sicher noch recht stark, wenn ihr noch verhältnismäßig viel stillt. Gib deinem Körper einfach die Zeit, die er braucht...
Und was den Haarausfall angeht: Es macht Angst, wenn plötzlich so viele Haare ausfallen. Haarausfall nach der Geburt ist normal und bei stillenden Frauen dauert es unter Umständen länger bis es dazu kommt oder - je nachdem wie lange gestillt wurde - kommt es erst nach dem Abstillen zu diesem Haarausfall. Normalerweise verliert ein Mensch etwa 100 Haare pro Tag. Einige Zeit nach der Schwangerschaft sind es durch die Hormonumstellung deutlich mehr.
Während der Schwangerschaft verlängert sich bei fast allen Frauen der Lebenszyklus der Haare, das heißt es fallen weniger Haare aus als im nicht schwangeren Zustand. Durch die Hormonumstellung nach der Geburt kommt es wieder zu einer `NormalisierungA des Wachstumszyklus der Haare, die Haare, die durch die Schwangerschaft einen verlängerten Zyklus erfahren haben fallen aus und zusätzlich auch noch die Haare, die im normalen Zyklus ausfallen. Dadurch kommt es zu dem Eindruck eines verstärkten Haarausfall.
Bei stillenden Frauen verläuft die Hormonumstellung manchmal langsamer und der Haarausfall setzt später ein als bei nicht stillenden Frauen. Dies führt dann häufig zu der Annahme, das Stillen sei schuld am Haarausfall. Wie die obige Erklärung zeigt, ist dem jedoch nicht so.
Es lässt sich daher auch nichts gegen diese Form des Haarausfalls unternehmen. Dennoch ist es sicher ratsam, dass eine Frau möglichst ausgewogen und gesund ernährt. Auch in "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001 wird darauf hingewiesen, dass der Haarausfall nach der Schwangerschaft "therapieresistent" ist:
"Der nicht selten beklagte Haarausfall nach der Geburt ist physiologisch und bessert sich fast immer spontan. Ein Nutzen von Mineralstoffpräparaten ist ebensowenig erwiesen wie die lokale Anwendung von Östrogenen".
Insofern brauchst du kein Geld auszugeben für teuer Mittelchen, auch hier arbeitet die Zeit für dich.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 04.03.2008