Hallo,
meine Tochter, 4,5 Monate alt, hat noch immer einen Trinkrhythmus von 2 Stunden, auch Nachts. Sie trinkt dann an einer Brust und das höchstens 5 - 7 Minuten. Ich bekomme sie nicht dazu mal länger zu trinken, auch nicht wenn der Abstand zwischen den Mahlzeiten mal ausnahmsweise länger war. Sie dreht sich dann weg oder fängt an zu weinen wenn ich sie versuche zu mehr zu bewegen. Habe es auch schon mit abpumpen versucht, um mal zu sehen wieviel sie an Trinkmenge schafft. Mit Flasche trank sie dann ca. 50 ml. Mittlerweile verweigert sie jedoch die Flasche komplett und möcht nur an der Brust trinken. In der Verwandtschaft werde ich nun vermehrt verrückt gemacht, dass ihr die Milch nicht mehr reicht und ich doch auf Fläschchen und Beikost umsteigen soll. Ich habe jedoch nicht den Eindruck, dass ihr was fehlt. Sie nimmt zu und hat auch ausreichend nasse Windeln, nur die Abstände und die Trink-Zeit verunsichern mich doch etwas. Müsste sie in diesem Alter nicht doch schon ausdauernder trinken und längere Abstände schaffen? Oder gibt es tatsächlich Babys die die ganze Stillzeit über den 2 Stundenrhythmus beibehalten?
Danke für Eure Antwort, viele Grüße
Melanie
Mitglied inaktiv - 22.09.2008, 12:11
Antwort auf:
Stillabstände
Liebe Melanie,
so lange das Kind gedeiht, ist es völlig egal, ob es lang oder kurz an der Brust trinkt und es gibt tatsächlich sehr viele Kinder, die sooft an der Brust trinken möchten.
Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme),
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein und Sie sollten sich nicht verunsichern lassen.
Es ist erst dann sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt:
o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.09.2008