Frage: Stillabstände

Liebe Biggi, mit Interesse lese ich in unregelmäßigen Abständen im Stillforum und finde es toll, daß Mütter hier Fragen stellen können und Antworten einer professionellen Stillberaterin bekommen. Des Öfteren habe ich mich selbst in den Schilderungen anderer Mütter wiedergefunden und fand die Antworten sehr hilfreich. Nun habe ich selbst eine Frage. Zuerst unsere Situation: Mein Sohn ist jetzt 7 Wochen alt und bisher hat das Stillen meiner Meinung nach recht gut geklappt. Er nimmt gut zu und wiegt jetzt ca. 5.700 g (Geburtsgewicht 4.400g).Vor ca. 2 Wochen wurden die Stillabstände immer kürzer und ich denke, daß er einen dieser Wachstumsschübe hatte. Am Wochenende hatte ich ihn aber fast den ganzen Nachmittag und Abend an der Brust. Ich war schon völlig "leergesaugt". Das war sehr anstrengend und ich wollte ihm zur Überbrückung, bis ich wieder etwas Milch gebildet habe, eine Teeflasche geben. Die Flasche verweigerte er jedoch und so ließ ich ihn an der fast leeren Brust. Irgendwann ist er auch eingeschlafen und hat auch 7 Stunden durchgeschlafen. (Nachts hält er schon 6 bis 8 Stunden durch). Inzwischen hat sich die Milchbildung, denke ich, an den Bedarf angepaßt, obwohl ich dadurch morgens das Gefühl habe ich platze. Tagsüber trinkt er aber wieder alles aus. Beim 1. Anlegen nach dem er aufgewacht ist, trinkt er i.d.R. ca. 10 min. Wenn er dann von selbst losläßt, wickel ich ihn meist und versuche dann, ob er noch weitertrinken möchte. Dem ist häufig nicht so. Ich beschäftige mich dann mit ihm oder lege ihn auf eine Decke. Nach kurzer Zeit (ca. 15 min) fängt er dann an zu weinen, welches kurz darauf in ein wütendes Geschrei übergeht. Er ist dann nur an der Brust zu beruhigen. Selbst Ablenkung hilft nicht. Schnuller nimmt er auch nicht. An der Brust trinkt er dann aber tatsächlich auch wieder, wenn auch nicht so gierig und für kürzere Zeit. Das wiederholt sich dann in der ganzen Zeit, in der er wach ist. Am Nachmittag und auch wieder am Abend sind dies jedoch bis zu 4 Stunden am Stück (Zwischendurch gibt es nur kurze Schlafpausen von ca. 10 min) und ich habe das Gefühl ich bin nur noch am Stillen. In seinen Wachphasen traue ich mich daher gar nicht mehr aus dem Haus bzw. bekomme regelrecht Schweißausbrüche, wenn er plötzlich unterwegs aufwacht. Er hat mir bisher nicht nur einmal den Laden zusammengebrüllt. Nach meiner doch sehr lang gewordenen Situationsschilderung nun endlich meine Frage bzw. Fragen: Sind diese doch sehr, sehr kurzen Stillabstände noch normal? Mache ich irgendwas falsch? Meine Freundinnen geben alle die Flasche und haben zwischen den einzelnen Mahlzeiten bezüglich Fütterung ein paar Stunden Ruhe. Wie kann ich die Abstände zwischen den Mahlzeiten wieder etwas vergrößern, so daß wir auch mal was unternehmen können, wenn er wach ist? Wie verhält es sich mit den Abständen zwischen den einzelnen Mahlzeiten, je älter er wird? Werden sie immer kürzer? Vielen Dank im voraus. Gruß Yvonne P.S. Gibt es auch eine Stillberaterin oder eine -gruppe in meiner Nähe? Ich wohne in Bremerhaven.

Mitglied inaktiv - 13.11.2001, 16:03



Antwort auf: Stillabstände

? Liebe Yvonne, Du machst sicher nichts falsch. Es ist von Baby zu Baby unterschiedlich, wie häufig und wie lange es jeweils an der Brust trinken will und gerade bei einem so jungen Säugling (der noch dazu im klassischen Alter für einen Wachstumsschub ist) kommt es immer wieder vor, dass der Tag anscheinend nur noch aus Stillen besteht. Mit zunehmendem Alter werden die Abstände in der Regel von alleine größer, auch ohne, dass Du etwas dazu tust. Du schreibt, dass alle deine Freundinnen Flasche geben. Ich denke deshalb wäre es sehr gut, wenn Du ein Stilltreffen besuchen könntest, um andere stillende Mütter kennen zu lernen und zu sehen, dass dein Kind sich keineswegs so außergewöhnlich verhält, wie Du es möglicherweise glaubst. Frage doch bitte bei einer der Bremer LLL-Stillberaterinnen nach, wo Du die nächste Stillgruppe finden kannst. In Bremen kannst Du dich an eine der folgenden LLL-Stillberaterinnen wenden: Anne Marie Stolzenburg Tel.: 0421-483846 Renate Janzen Tel.: 0421-372454 Daniela Thiel Tel.: 0421-657374 Eine davon wird dir sicher genauer sagen können, wo Du dich hinwenden kannst. Mit etwas Übung und geschickter Kleidung ist es gar nicht so schwierig in der Öffentlichkeit diskret zu stillen, so dass auch Unternehmungen außer Haus kein Anlass für Schweißausbrüche sein müssen. Lass dir von einer Kollegin zeigen, wie Du unauffällig stillen kannst und übe das vielleicht auch vor dem Spiegel, dann wirst Du bald merken, wie unabhängig und mobil Du gemeinsam mit deinem Kind sein kannst. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 14.11.2001



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