Hallo!
Unser Kleiner ist schon von Anfang an ein 24 Stunden Kind gewesen mit extremen Schreiphasen.
Im Moment ist es immernoch so das er nur beim Stillen (nachts) oder in der Federwiege einschläft. Damit er aber überhaupt einschläft muss er satt sein und da liegt das Problem.
Er stillt eigentlich seit er so 4-6 Wochen alt ist, tagsüber und auch nachts alle 1,5 - 2 Stunden, mal mehr mal weniger.
Leider nimmt er auch keine Flasche an, sodass ich stets "parat" sein muss.
Demnächst werde ich mein Studium fortsetzen und werde auch gelegentlich abends Übungsstunden abhalten, sodass unser Sohn min. 3 (oder mehr) Stunden mal ohne mich aushalten sollte.
Leider macht er seinem Ärger, wenn er nicht gleich gestillt/gefüttert wird lautstark luft und lässt sich nicht anders beruhigen.
Löffeln, Bechern... nimmt er nicht wenn er wirklich Hunger hat und aus den Trinklernflaschen bekommt er sowieso garnichts raus.
Deshalb meine Frage:
Kann man längere Stillabstände irgendwie trainieren?
Im Moment wäre ich fast froh wenn ich demnächst abstillen könnte, da mich diese kurzen Zeitspannen die ich mal raus könnte auch einfach nur noch fertig machen. Ich rechne nach 1 Std. bereits mit dem panischen Anrufen meiner Babysitter, weil Baby wieder Hunger hat.
Wäre toll wenn sie mir helfen könnte...
von
nereida
am 30.01.2012, 21:12
Antwort auf:
Stillabstände verlängern - Baby 5 Monate alt
Liebe nereida,
ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte.
Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch.
Kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Du könntest jetzt langsam versuchen, mit Beikost zu beginnen, vielleicht lässt sich dein Baby dadurch etwas hinhalten oder aber Du versuchst es immer wieder mit dem Becher oder einer Trinklerntasse.
Ich drücke dir die Daumen, dass Du bald etwas mehr Freiheit hast.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.01.2012
Antwort auf:
Stillabstände verlängern - Baby 5 Monate alt
Hallo!
Ich mische mich mal ein, da mir die ganze Situation so bekannt vorkommt..
Natürlich kannst du versuchen die Stillabstände zu verlängern! Der kleine wird dann bestimmt einfach mehr trinken beim nächsten mal! ich kann mir auch nicht vorstellen das es wirklich Hunger ist den der kleine Mann hat! Er sucht sicherlich einfach deine Nähe und findet es toll an deiner Brust. Wahrscheinlich ist er einfach nur müde, da er ja auch nachts ständig aufwacht und nicht mehr ohne dich einschlafen kann. Ich würde auch wirklich versuchen ihm Beikost zu geben. Immer ein bisschen mehr.
Mein kleiner ist auch fünf Monate alt und bis vor 2 Wochen auch noch stündlich wachgeworden und hat fast nur auf mir geschlafen und das seit seiner Geburt. Deswegen war er dann auch tagsüber sehr schlecht drauf und hat viel geschrien. Das Forum von Dr. Busse hier hat mir sehr geholfen. Ich habe meinen Sohn zunächst das nächtliche trinken abgewöhnt und Beikost eingeführt. Dann habe ich ihn abends nicht mehr an der Brust einschlafen lassen (das war natürlich erstmal mit Protest verbunden). Aber es hat genau eine Woche gedauert und jetzt schläft er prima so ein nach einem schönen Abendritual und die Nacht durch! Was ich immer noch nicht fassen kann! Tagsüber ist er seitdem das ausgeglichenste Kind der Welt und schläft nun auch tagsüber viel besser (auch viel besser ein)! Ich bin mir sicher, dass auch dir diese Sachen helfen!
liebe Grüße!
Mitglied inaktiv - 31.01.2012, 08:54