stechende Schmerzen nach dem Stillen (wie Nadeln)- Gefäßkrämpfe?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: stechende Schmerzen nach dem Stillen (wie Nadeln)- Gefäßkrämpfe?

Hallo, ich stille meinen Sohn seit 7,5Monaten und es war bisher alles andere als eine schöne Stillzeit und trotzdem bin ich glücklich ihn überhaupt stillen zu können. Seit etwa 4 Wochen habe ich immer mal wieder in der Nacht oder auch am Morgen nach dem Stillen unerträgliche, stechende Schmerzen in der Brust, oder genauer gesagt fühlt es sich so an als wäre es in den Milchgängen. Die Brust wird dann meist auch heiß und ebenso die Brustwarze. An manchen Stellen treten auf der Brustwarze die Adern richtig wie kleine Wülste hervor. Kühlen bringt überhaupt keine Linderung und Wärme traue ich mich darauf zu legen, weil die Brust eh schon heiß wird. Die Brustwarzen werden zwischendurch aber immer wieder hell bis weißlich, sehen aber sonst gesund aus. Wenn ich meinen kleinen Sohn tagsüber immer wieder anlege, was am Anfang richtig wehtut, wird es meistens besser und die stechenden Schmerzen nehmen wieder ab. Ab und zu habe ich das Gefühl, dass es besonders schlimm ist, wenn die Brust richtig voll war, weil der Kleine statt zwei bis dreimal nur einmal in der Nacht wach wurde. Magnesium (300mg) und Q10 (100mg) nehme ich durch meine Migräne eh schon prophylaktisch jeden Tag ein. Liege ich richtig mit "Gefäßkrämpfen"? Und was kann ich noch machen? Ich würde meinen Sohn gerne solange stillen, wie er es möchte, aber so schaffe ich das nicht. Die Schmerzen sind so unerträglich, dass ich abstillen würde, wenn es nicht in den Griff zu bekommen ist. Vielen Dank schon einmal im Voraus. Liebe Grüße, Brigitte

von Aariggi am 04.04.2012, 08:54



Antwort auf: stechende Schmerzen nach dem Stillen (wie Nadeln)- Gefäßkrämpfe?

Liebe Brigitte, für mich hört sich das eher nach einem Soor an. Die Diagnose Soor muss von einer Ärztin/Arzt gestellt werden. Mögliche Symptome für eine Soorinfektion bei der Mutter sind: starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können, plötzlich einsetzenden Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode, juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einen Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind, offene Brustwarzen, stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen, schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe, Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monilia). Mögliche Symptome für eine Soorinfektion beim Baby sind: Windelausschlag, cremige, weiße Ablagerungen auf der Innenseite des Munds, der Wangen oder der Zunge des Babys, das Baby wendet sich wiederholt von der Brust ab, ein klickendes Geräusch beim Stillen oder Brustverweigerung (weil es einen schmerzempfindlichen Mund hat), Blähungen und Quengeln in seltenen Fällen kann Soor mit zu einer langsamen Gewichtszunahme beitragen. Das Baby muss keine sichtbaren Symptome haben. Bitte wenden Sie sich an einen Arzt. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 04.04.2012