Hallo,
ich habe mal eine Frage.
Ich stille meine Tochter (12 Wochen) voll.
Bisher gab es nie Probleme, weder Milchstau, schmerzende Brüste oder Brustwarzen.
Alles sozusagen perfekt ;)
Sie trinkt wie immer, letzte Nacht hatte ich jedoch in beiden Brüsten (links jedoch mehr) ein Stechen/Picksen (fast so wie kleine Messerstiche).
Jetzt manchmal immer noch ein bißchen.
Ich kann grad nicht sagen ob es direkt vor oder nach dem Trinken war, ich glaub aber eher vor!?
Die Brust sieht gut aus (von außen)
Was kann das sein :( ?
Gruß Aqauarius
Mitglied inaktiv - 09.06.2011, 08:35
Antwort auf:
Stechen in Brust
Liebe Aquarius,
es könnte sein, dass Sie vielleicht eine Soorinfektion haben.
Mögliche Symptome für eine Soorinfektion bei der Mutter sind:
· starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können,
· plötzlich einsetzenden Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode,
· juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einen Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind,
· offene Brustwarzen,
· stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen,
· schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe,
· Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monolia).
Mögliche Symptome für eine Soorinfektion beim Baby sind:
· Windelausschlag,
· cremige, weiße Ablagerungen auf der Innenseite des Munds, der Wangen oder der Zunge des Babys,
· wiederholtes Herausnehmen der Brust durch das Baby, ein klickendes Geräusch beim Stillen oder Brustverweigerung (weil es einen schmerzempfindlichen Mund hat),
· Blähungen und Quengeln,
· in seltenen Fällen kann Soor mit zu einer langsamen Gewichtszunahme beitragen.
Das Baby muss keine sichtbaren Symptome haben.
Die Diagnose Soor muss von einer Ärztin/Arzt gestellt werden.
Zusätzlich sollten Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die sich anschauen kann, wie Sie ihr Baby angelegen und wie es saugt. Probleme mit den Brustwarzen werden in vielen Fällen durch eine ungünstige Anlegetechnik und/oder ein Saugproblem verursacht. Beides kann jedoch nur eine Stillberaterin, die Sie und Ihr Kind sehen kann, beurteilen
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.06.2011
Antwort auf:
Stechen in Brust
Hallo,
danke für die Antwort.
Wie diagnostiziert der Arzt Soor? Macht das nur der Frauenarzt?
Hat das Kind zwangsläufig auch Soor?
Die Anlegetechnik hat mit Soor aber nichts zu tun oder?
Wie wird Soor behandelt? Heute im Laufe des Tages hatte ich kein Stechen mehr. Spricht das gegen Soor bzw. werden bei Soor die -Schmerzen immer schlimmer?
Mitglied inaktiv - 09.06.2011, 15:58
Antwort auf:
Stechen in Brust
Liebe Aquarius,
Sie können auch zum Hausarzt gehen.
Eine Pilzinfektion der
Milchgänge zu diagnostizieren bzw. auszuschließen ist überaus schwierig, da selbst wenn eine
oder mehrere angelegte Kulturen negativ waren, die Milchgänge befallen sein können.
Es gibt Ärzte, die bei der von Ihnen beschriebenen Symptomatik blind auf eine Infektion der
Milchgänge mit Pilz (Candida) behandeln und ein systemisch wirkendes Medikament
verordnen, nach dessen Verabreichung die Probleme verschwinden (manchmal reicht eine
einmalige Behandlung auch noch nicht aus). Im Nachhinein lässt sich dann sagen „ja, es war
doch eine Pilzinfektion“.
Bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle Ihres Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann stecken Sie sich immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Sie kommen aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus.
Zu allererst sollten Sie allerdings die Anlegeposition überprüfen lassen, denn ein Soor verschwindet nicht einfach und wird eigentlich schon immer schlimmer.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.06.2011