Startprobleme - Baby dockt nicht gut an, schläft zuviel, nimmt nicht gut zu

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Startprobleme - Baby dockt nicht gut an, schläft zuviel, nimmt nicht gut zu

Hallo liebe Biggi, ich habe vor 10 Tagen mein 4. Kind bekommen, habe bisher alle Kinder gestillt, den Jüngsten hatte ich erst mit 37 Monaten abgestillt. Bin also stillbegeistert kann man sagen. Mein Kleiner hat allerdings Startprobleme. Er braucht unendlich lange die Brustwarze zu fassen, macht seinen Mund selten weit genug auf und ich brauche immer beide Hände zum Anlegen, also Brustwarze zusammendrücke und im richtigen Moment Kopf randrücken, meist saugt er dann 2 - 3 mal kurz an und lässt dann die Warze wieder los. So geht das meist über 10 - 15 Minuten. Er stillt so meist nur 1 Seite und schläft dann wieder ein. Zudem schläft er noch sehr viel - so 5 - 6 Std. ist keine Seltenheit. Wecken ganz schwierig, obwohl ich es immer versuche. Meist hilft dann wirklich nur bis auf die Windel auszuziehen. Aber das find ich auch ziemlich mühsam. Seit Montag hat er nur 30 g bis heute zugenommen - immerhin - aber lt. meiner Hebamme zu wenig. Er hatte übrigens ein Startgewicht von 4620 g bei 55 cm Länge, nun liegt er heute bei 4300 g. Ich hoffe, du kannst mir noch ein paar Ratschläge geben, wie das Stillen endlich besser klappten kann und mein Süßer dann auch so gierig trinkt, wie seine Geschwister, die konnte allesamt nicht genug bekommen! Ach so - er hatte zu Beginn Gelbsucht, die ist aber gut überstanden, so dass dies eigentlich inzwischen kein Grund mehr sein dürfte. lg Khadi

von khadi am 27.06.2013, 19:11



Antwort auf: Startprobleme - Baby dockt nicht gut an, schläft zuviel, nimmt nicht gut zu

Liebe khadi, hattet ihr vielleicht eine längere Geburt, oder ist er verhältnismäßig groß zur Welt gekommen? Möglicherweise KANN er den Mund nicht weit genug aufmachen aufgrund von Verspannungen im Kieferbereich. Dann ist das richtige Andocken auch wirklich schwer... Gerade weil du schreibst, dass er zu Beginn Gelbsucht hatte ist es extrem wichtig, dass er jetzt genug zunimmt, MINDESTENS 130 Gramm pro Woche. Ich würde dir zweierlei empfehlen: 1. Schau mal, ob es in eurer Nähe einen Osteopathen gibt, der sich mit Säuglingen und Saugproblemen auskennt; wenn nicht, finde heraus, ob es eine IBCLC gibt. IBCLCs sind professionelle Stillberaterinnen, die zum Teil in Krankenhäusern als Stillbeauftrage angestellt sind und dort Sprechstunden oder Stillgruppen anbieten, zu denen du auch als nicht stationäre Mutter gehen kannst. Du kannst mal schauen, ob es eine in eurer Nähe gibt, unter http://www.bdl stillen.de 2. Gib ihm den "Muttermilchsahne-Kalorien-Kick". So bekommt dein Baby Kalorienbomben, die auf jeden Fall innerhalb von wenigen Tagen ein deutliches Ergebnis bringen müssten. Das geht so: Nach dem Stillen schau, dass du noch Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die Sahne in den Mund träufeln. Wie das ausstreichen klappen kann siehst du in diesem schönen Infoblatt von LLL Deutschland: http://www.lalecheliga.de/download/LLL_Info_MuMiGewinn_Web.pdf Zusätzlich wäre es gut, wenn du einmal die Windel-Probe machst und uns das Ergebnis schreibst. Die Windelprobe ist optimal um zu beurteilen, ob dein Kleiner genug Milch abbekommt trotz des unruhigen Verhaltens. Je mehr das der Fall ist, desto entspannter kannst du an seiner Saugtechnik arbeiten; je weniger, desto mehr müssen wir darauf achten, dass er bekommt, was er braucht. Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser nich die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. LIeben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 28.06.2013



Antwort auf: Startprobleme - Baby dockt nicht gut an, schläft zuviel, nimmt nicht gut zu

Hallo liebe Kristina, liebe Biggi, ich habe nun mal 24 Std. die Windeln meines Sohnes gewogen (Stoffwindeln :-)) und habe da eine Differenz von 318 g etwa gewogen. Er ist heute 12 Tage alt. Der Kleine hat schon eine anstrengende Geburt hinter sich. Es war zwar ein KS, aber der Arzt hat ihn nicht aus dem Bauch herausbekommen, daher musste eine Kiwi-Saugglocke zum Einsatz kommen. Er war einfach sehr groß und schwer mit 55 cm und 4620 g Geburtsgewicht - 37,5 KU Das Entlassungsgewicht war 4300 g am 20.06., das erste Gewicht was die Hebamme mit ihrer Waage gemessen hatte war am Montag 24.06. mit 4270 g, am Do. hatte er wieder 4300 g. Das heutige Gewicht kenne ich nicht. Mir ist jedoch aufgefallen, dass er inzwischen regelmässiger trinkt, meist muss ich ihm auch beide Seiten anbieten, die er auch ruhig und gleichmässig trinkt. Problem ist vielmehr nach wie vor das Andocken, da er den Mund nicht weit genug öffnet und nach 2 - 3 mal saugen dann wieder loslässt. lg Khadi

von khadi am 29.06.2013, 13:25



Antwort auf: Startprobleme - Baby dockt nicht gut an, schläft zuviel, nimmt nicht gut zu

Ich weiß nicht, ob es von Bedeutung ist, aber mein ET wäre eigentlich erst der 30.06. gewesen, d. h. wäre der geplante KS nicht gemacht worden, so wäre der Kleine vielleicht noch im Bauch gewesen zu dieser Zeit. lg Khadi

von khadi am 29.06.2013, 16:45



Antwort auf: Startprobleme - Baby dockt nicht gut an, schläft zuviel, nimmt nicht gut zu

Liebe Khadi, danke für die Daten! Die Urinmenge entspricht nicht der Trinkmenge, denn dann wäre ja ausgeschlossen, dass das Baby zunimmt. Ein Teil der Flüssigkeit, die das Baby mit der Muttermilch aufnimmt geht über die Atmung verloren, ein Teil wird als Schweiß ausgeschieden, das Baby wächst und nimmt zu und auch der Stuhl wird letztendlich aus den unverwertbaren Resten der Muttermilch gebildet. Die Urinmenge ist also generell geringer, als die Trinkmenge. Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: Urin: 1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag 3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag 2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag 3. - 12. Monat: 400 - 500 ml pro Tag Du siehst also, dass es offenbar schon ok ist, was er trinkt. Und das wird auch mit zunehmendem Alter besser werden. Dennoch, gerade weil du von der doch sehr belastenden Geburt erzählst, schau doch mal, ob einen Osteopathen in eurer Umgebung gibt, der/die sich mit Säuglingen und Saugproblemem auskennt. lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 01.07.2013