Ich wende mich an Sie, da ich einfach nicht weiter weiß und ich gerne mind. die 6 Monate voll stillen möchte. Meine Hebamme und auch meine Frauenärztin wissen leider nicht weiter.
Mein Sohn ist jetzt 13 Wochen alt. Das Stillen begann anfänglich ohne Probleme. Milch ist immer ausreichend und der Kleine wächst und gedeiht. Seit 6/7 Wochen Monaten habe ich aber nur nach dem Stillen in der rechten Brust Schmerzen. So schmerzhaft, fassich nachts nicjt mehr schalfen kann und mir die Tränen kommen. Links ist es völlig schmerzfrei.
Diese Schmerzen beginnen etwa 10min bis 30min nach dem Abdocken und bleiben 1-3 h. Die Brustwarzen werden dann weißlich und ganz hart. Es fühlt sich an, als würde man Salz in eine Wunde streuen und rund um die Brustwarze krampft es. Auf Berührung reagieren sie meist schmerzempfindlich.
Deswegen vermute ich einen Vasospasmus. Ich habe dort allerdings glaub ich auch ein Milchbläschen.
Die Schmerzen treten jedoch nicht nach jedem Stillen auf. Nachts und morgens ist es meist schlimm. Manchmal ist am Tag nichts zu spüren. Könnte womöglich an der Technik liegen. Allerdings achte ich darauf, dass er die Brust immer gut andockt und nichts mehr vom Warzenvorhof zu sehen ist. Machmal verschluckt er sich und trinkt hastig. Aber wie bringt man das Kind dazu ruhiger zu trinken? Es schmerzt aber auch manchmal, wenn er ganz ruhig trinkt.
Ich nehme mittlerweile auf Anraten meiner Hebamme und Ärztin Magnesium, Kalzium und Lethicin und MamBiotic sowie Globuli meiner Hebamme. In einem Stillforum las ich noch etwas von Vitamin B Komplex. Das versuche ich nun seit drei Tagen. Ich wärme vor und nach dem Stillen. Dennoch bleiben die Schmerzen. Ich verzweifle und habe vor jedem Stillen an der rechten Seite Angst. Das Medikament, das gegen Vasospasmen hilft, kann ich nicht nehmen, da ich sowieso schon recht niedrigen Blutdruck habe.
Hatte vor einiger Zeit vermutet, dass es Milchgangsoor ist, da mein Sohn in der ersten Lebenswoche Mundsoor hatte. Der Kinderarzt sagte in der 10. Woche noch, dass er es hätte und bin daraufhin zum HNO. Der stellte fest, dass es nur Milchreste sind (hatte bis dahin über 8 Wochen 5 verschiedene Mundgele bei ihm und mir verwendet). Ich bin mir aber sicher, dass er es in der ersten Woche hatte, da er weiße, nicht wegwischbare Flecken in den Mundtaschen hatte. Nach einer Woche waren die weg und die Zunge war nur noch mal mehr mal weniger weiß belegt. Dennoch haben wir die Salbe ja mehrere Wochen genutzt und das auch auf den Warzen. Meine Hebamme vermutete, dass durch die Gele, die Haut der Brustwarze beansprucht wurde und empfahl mir Lanolin und Brustwarzenschützer. Half bisher auch nicht.
Weder Hebamme noch Frauenärztin konnten äußerlich etaas ungewöhnliches feststellen. Milchgangsoor kennt meine Frauenärztin nicht.
Was kann ich noch tun?
Ich würde gerne, falls gar nichts hilft, die rechte Seite weniger Stillen und Links mehr. Dann kann ich vielleicht in der Nacht wenigstens wieder ein paar Stunden schlafen. Geht das überhaupt und führe ich die Brüste langsam dort hin? Immer ekne Mahlzeit rechts auf Links verlegen? Also 2x links 1x rechts 2x links usw.?
von
Juli062018
am 19.09.2018, 20:14
Antwort auf:
Starke Schmerzen 30min nach dem Stillen in der r Brust. Ich will nicht abstillen
Liebe Juli062018,
Du könntest sogar einseitig stillen, aber ich würde auch erst versuchen, die Ursache zu finden.
Es gibt Ärzte, die bei der von dir beschriebenen Symptomatik blind auf eine Infektion der
Milchgänge mit Pilz (Candida) behandeln und ein systemisch wirkendes Medikament
verordnen, nach dessen Verabreichung die Probleme verschwinden (manchmal reicht eine
einmalige Behandlung auch noch nicht aus). Im Nachhinein lässt sich dann sagen „ja, es war
doch eine Pilzinfektion“.
Allerdings ist ein einseitiger Pilzbefall wirklich äußerst selten.
Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur die Mutter, sondern auch das Baby behandelt wird, auch wenn das Baby, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur die Mutter behandelt und das Kind nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer
wieder an (Ping Pong Effekt).
Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Du musst auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird.
Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einer Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen.
Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor:
Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird.
Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden.
Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden.
Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden.
Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden.
Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern.
Auf der Webseite von LLL findest du ein Infoblatt zum Thema Soorinfektion in der Stillzeit http://lalecheliga.de/downloads
Dort ist das geballte LLL-Wissen zu diesem Übel zusammengefasst!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 19.09.2018