Hallo und erstmal vielen Dank für die tollen wertvollen Tipps in diesem Forum :)
Meine Kleine ist fas vier Wochen alt und mit dem Stillen klappt es eigentlich super - allerdings spuckt sie viel (zum Glück nicht immer), manchmal auch eine Stunde nach dem Trinken. Da kommt dann auch gerne mal halbverdaute Milch mit hoch. Manchmal macht es auch den Eindruck, als würde sie "überlaufen", das heißt, nach dem Trinken läuft einfach Milch aus ihrem Mund.
Heute hat sie sich beim Trinken, als sie sehr hastig getrunken hat, auch noch verschluckt und doll gehustet, danach kam ein richtiger Schwall heraus :/
Da hatte ich richtige Panik, dass sie ersticken könnte an der Milch...
An und für sich mache ich mir aufgrund des Spuckens keine Sorgen, sie nimmt auch richtig gut zu und ist auch gut drauf. Das Spucken scheint im einigermaßen "normalen" Rahmen zu sein und wird auch schon ein bisschen weniger als noch vor einer Woche, aber die Angst, dass sie daran ersticken könnte, sei es am Erbrochenen oder beim Trinken, bohrt nun in mir.
Kann es tatsächlich sein, dass Babys an der (halbverdauten)Muttermilch ersticken?
von
Kh86
am 07.11.2018, 18:35
Antwort auf:
Spucken, Husten und Angst vor Ersticken
Liebe Kh86,
wenn wovon ich ausgehe ausgeschlossen ist, dass das Kind eine Gaumenspalte hat, ist es normalerweise kein Grund zur Sorge, wenn beim Stillen manchmal Milch aus der Nase fließt.
Es gibt eine Verbindung zwischen Mund und Nase über den Nasenrachenraum und bei sehr stark fließender Milch oder eventuell ungünstiger Position kann schon mal Milch in die Nase fließen. Das sieht beängstigender aus als es ist und lässt sich fast immer durch eine andere Stillposition vermeiden.
Ich kenne es durchaus, dass sich Stillkinder mal verschlucken, vor allem, wenn die Mama einen starken Milchspendereflex hat. Stillkinder haben normalerweise einen sehr guten Würgereflex, so dass das Risiko, dass tatsächlich etwas „in den falschen Hals" bekommt. Sollte das Kind tatsächlich etwas Muttermilch in die Lunge bekommen, dann ist Muttermilch eine nicht reizende Flüssigkeit und eine geringe Menge richtet keinen Schaden an.
Beobachte die Stillmahlzeit einmal ganz genau. Hat deine Kleine nach dem
Einsetzen des Milchspendereflexes Probleme mit dem Schlucken nachzukommen
bzw. verschluckt sie sich sehr leicht? Schießt die Milch regelrecht aus deiner Brust
heraus? Fließt Milch aus dem Mundwinkel deines Babys? All dies sind Anzeichen für
einen sehr starken Milchspendereflex. Es kommt vor, dass der Milchspendereflex so
stark ist, dass das Kind nicht damit zurecht kommt.
Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu
nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der
Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas
nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten,
dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem
Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten
mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem
bequemen Sessel sitzend, zurück.
Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind:
die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der
gestauten Milch
Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten
vergrößerst verschlimmert sich das
Problem noch weiter.
nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was
üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein
Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male
dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite
wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du
gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu
sehr anzuregen.
das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark
saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt,
ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.
verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen)
das Baby oft aufstoßen lassen.
den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt
sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit
Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird.
Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter, wenn nicht, melde dich wieder und sprich dann auch einmal mit dem Arzt.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.11.2018
Antwort auf:
Spucken, Husten und Angst vor Ersticken
Dazu muss ich übrigens noch sagen, manchmal kommt ihr die Milch (insbesondere, wenn ich nachts im Bett im Liegen stille) auch durch die Nase :(
von
Kh86
am 07.11.2018, 18:38
Antwort auf:
Spucken, Husten und Angst vor Ersticken
Oh wie lieb, herzlichen Dank für die schnelle Antwort :)
Nein, eine Gaumenspalte hat sie nicht.
Das beruhigt mich aber auf jeden Fall, vor allem im Bezug auf meine Ängste vor dem Ersticken. Mit häufigem Waschen kann ich leben :)
Die anderen Tipps werde ich auf jeden Fall auch ausprobieren - das mit dem Milchspendereflex kann gut sein, es kommt nämlich häufig vor, dass sie sehr hastig zu trinken beginnt (dabei dann auch das Husten) und auch das mit der Milch aus dem Mundwinkel.
Ich werde alles mal ausprobieren - meine größte Angst hast Du mir auf jeden Fall genommen
Merci
von
Kh86
am 07.11.2018, 20:32
Antwort auf:
Spucken, Husten und Angst vor Ersticken
:-)))
Das freut mich!
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.11.2018
Antwort auf:
Spucken, Husten und Angst vor Ersticken
Hallo, ich habe das Ganze jetzt mal ein bisschen beobachtet...
Es scheint tatsächlich daran zu liegen, dass ich sehr viel Milch habe. Eben ist es ihr wieder beim Trinken aus dem Mund rausgekommen. Als ich sie zum Aufstoßen hochgenommen habe kam wieder ein ganzer Schwall mit hoch, kurz gehustet hat sie auch.
Die Stillposition erhöhen macht das Ganze gefühlt noch schlimmer...
von
Kh86
am 10.11.2018, 13:18