Sorge um Milchbildung/ausbleibender Milchspendereflex/Dauerstillen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Sorge um Milchbildung/ausbleibender Milchspendereflex/Dauerstillen

Hallo, mein Sohn ist nun 16 Monate alt und wurde seit Geburt gestillt. Er verweigert Schnuller und auch Flasche. Eigentlich habe ich nie Probleme beim Stillen gehabt, es hat einwandfrei funktioniert. Der Beikoststart war sehr schwierig, er war einfach nicht nicht soweit. Selbst heute ist er noch kein guter „Esser“. Seit ein paar Wochen habe ich jedoch das Gefühl, dass er nicht mehr richtig satt wird. Er möchte viel öfters gestillt werden, besonders in der Nacht. Zu Beginn hatte ich es mit dem Zahnen (er bekommt 2 Backenzähne) in Verbindung gebracht, aber diese sind fast durchgebrochen. Er nuckelt jedoch weiterhin fast die ganze Nacht an mir. Auch spüre ich seit längerem den Milchspendereflex nicht mehr, welchen ich sonst jedoch immer stark gespürt habe. Anderseits hat er volle Windeln und das Gewicht ist auch in Ordnung, aber er trinkt natürlich auch Tee und Wasser über den Tag. Ich gehe seit ein paar Tagen für wenige Stunden wieder arbeiten. Für Notfälle wollte ich daher Milch abpumpen und habe mir daher eine elektrische Pumpe geliehen. Beim ersten Versuch, abends nach dem Stillen, kamen ca 60 ml aus einer Brust, aus der anderen kam überhaupt keine Milch. Seither habe ich an drei weiteren Abenden versucht zu Pumpen, aber aus beiden Brüsten kam keine Milch, lediglich ein paar Tropfen. Ich bin total verzweifelt und habe Angst, dass es nun zu Ende geht mit dem Stillen, er aber weiterhin so schlecht isst. Allerdings meine ich auch Schluckgeräusche war zu nehmen, ein C Laut. Das widerspricht dem Ganzen ja vllt etwas. Ich hatte die letzten Monate sehr viel Stress und wenig Unterstützung im Haushalt/Familie, wenig Schlaf und die Situation durch Corona hat mir zu schaffen gemacht. Ich habe nun Angst das dies unsere Stillbeziehung so enorm gestört haben könnte. Können Sie mir bitte helfen bzw Tipps geben, wie ich unsere Situation verbessern kann? Vielen Dank.

von Ca_Ca am 04.05.2021, 22:10



Antwort auf: Sorge um Milchbildung/ausbleibender Milchspendereflex/Dauerstillen

Liebe Ca_Ca, ich glaube, dass Dein Kind einfach klammert und Deine Nähe sucht, auch für Deinen Sohn ist Dein Job eine Umstellung. Es muss also überhaupt nicht sein, dass Du zu wenig Milch hast, sondern Dein Kind einfach die Rückversicherung an der Brust braucht. Es ist auch nicht schlimm, wenn Du nicht viel Milch abpumpen kannst. Keine Pumpe der Welt saugt so gut wie ein Baby und ich kenne vollstillende Zwillingsmamis, die nicht einen Tropfen Muttermilch abpumpen können ;-). Nimmt Dein Baby denn zu? Ist der Urin hell, die Haut rosig? Lieben Gruß und eine gute Nacht Biggi

von Biggi Welter am 04.05.2021



Antwort auf: Sorge um Milchbildung/ausbleibender Milchspendereflex/Dauerstillen

Danke für deine schnelle Antwort. Die Rückkehr in den Beruf würde ich als Grund ausschließen, ich arbeite seit dieser Woche wieder, jedoch auch nur an zwei Vormittagen und das „Problem“ haben wir schon seit ein paar Wochen, lange vor meiner Rückkehr in den Beruf. Aber das stimmt schon, er ist schon sehr auf mich fokussiert. Die Zunahme stagniert bzw. ist nur gering. Er wiegt etwas über 12 Kilo, also eher im höheren Bereich. Er hatte ein hohes Geburtsgewicht und hatte anfangs schnell und viel zugenommen. Mir war bewusst das es in dem Tempo nicht weitergehen kann mit der Zunahme und deswegen habe ich mir deswegen eigentlich keine Gedanken gemacht. Er hat eine gesunde Gesichtsfarbe. Wir waren letzte Woche zum Impfen beim Kinderarzt und dieser war auch sehr zufrieden mit ihm. Die Windeln sind regelmäßig voll, die Farbe kann ich leider nicht so beurteilen, manchmal schon etwas gelb, aber das könnte auch an den Windeln liegen. Manchmal habe ich den Eindruck das sein Urin etwas streng riecht. Ich verstehe nur nicht, weshalb beim ersten Mal pumpen etwas kam und seither nicht. Wann wäre denn der richtige Zeitpunkt zum pumpen? Kann ich hier vllt etwas versuchen? Ich möchte definitiv nicht regelmäßig pumpen, nur einen kleinen Notvorrat anlegen, falls meine Abwesenheit für ihn zu lange wird. Ich bin an zwei Vormittagen für 5 Stunden an der Arbeitsstelle. Habe ich auch eine Möglichkeit die Milchbildung anzuregen bzw zu fördern? Was wäre die Erklärung für den plötzlich fehlenden Reflex? Ich bin total verunsichert und habe Angst das mein Kind hungern muss. Aber ich möchte ihn eigentlich noch nicht abstillen, ich würde ihn gerne noch bis zum 2 Lebensjahr stillen. Ich stille so gerne und es war eigentlich ein richtiger Selbstläufer bei uns, aber seit so ca 8 Wochen bin ich stark verunsichert und mein Bauchgefühl sagt mir, das irgendwas nicht mehr so richtig läuft.

von Ca_Ca am 04.05.2021, 22:51



Antwort auf: Sorge um Milchbildung/ausbleibender Milchspendereflex/Dauerstillen

Liebe Ca_Ca, viele Frauen können im Laufe der Stillzeit nichts mehr abpumpen und müssen erst wieder üben. Gerade wenn Du dann nervös bist, geht gar nichts mehr! Nach Möglichkeit solltest Du sowieso keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Wenn Du unsicher bist, ob Dein Kind korrekt trinkt, dann wiege es ausnahmsweise mal vor und nach dem Stillen, dann siehst Du, was es getrunken hat. Und wenn die Windeln am Morgen schwer und nass sind, kannst Du davon ausgehen, dass Dein Kind ausreichend Milch bekommt. Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 05.05.2021



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