Liebe Biggi,
vielen herzlichen Dank für Ihre liebe Antwort. Meine kaputte-Brustwarzen-Situation hat sich ein bisschen gebessert. Der Riss sieht nicht mehr allzu groß aus, die Schmerzen sind aber auf jeden Fall geblieben.
Nun stellt sich mir die Frage, ob die Wunde nicht doch soorbedingt sein könnte. Meine Maus hatte vor etwa vier Monaten schon einmal eine Windeldermatitis, die aber schnell und problemlos verschwunden ist. Seitdem hat sie keinerlei Anzeichen eines Soors gezeigt.
Wie könnte ich folglich erkennen, ob die eingerissene Brustwarze von einem Soor kommt? Wie könnte ich dem entgegen wirken? Welcher Wirkstoff könnte weiter helfen?
Ich sitze hier ziemlich hilf- und ratlos in Paris und hoffe, das alles in den Griff zu bekommen ohne abstillen zu müssen.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine Antwort!
Liebe Grüße,
Isi samt Amélie.
P.S. Der Stuhl meiner Tochter war heute grün. Das kann doch vermutlich nichts mit einem Soor zu tun haben, oder?
von
isi1980
am 05.04.2013, 13:45
Antwort auf:
Soor?
Liebe Isi,
der grüne Stuhl hat nichts mit einem möglichen Soor zu tun.
Der Stuhl eines Babys, das ausschließlich Muttermilch bekommt, unterscheidet sich wesentlich von dem eines Flaschenkindes. Der Stuhl des gestillten Kindes ist gewöhnlich recht lose und ungeformt, häufig wie Erbsensuppe, und kann gelb bis gelblich grün bis bräunlich sein. Der Geruch ist anders als bei einem mit Fertigmilch ernährten Säugling sehr mild und nicht unangenehm.
Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist von Baby zu Baby verschieden und kann auch beim selben Baby von Woche zu Woche wieder wechseln. Manchmal macht es sehr häufig in die Windeln, wobei jedes mal nur ein Fleck in der Windel erscheint. Anfangs kann es sein, dass ein Baby bei jedem Stillen in die Windeln macht. Bei einem vollgestillten Baby ist das jedenfalls kein Durchfall. Vielleicht macht es aber auch nur zwei bis dreimal pro Woche richtig die Windeln voll. Unter völlig normalen gestillten Babys gibt es da beträchtliche Abweichungen. Selbst wenn es gelegentlich einen grünen, wässrigen Stuhl hat, ist das bei einem gesunden Baby kein Grund zur Sorge. Auch kann sich die Farbe der Ausscheidungen an der Luft ändern.
Mögliche Symptome für eine Soorinfektion bei der Mutter sind:
starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können,
plötzlich einsetzenden Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode,
juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einen Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind,
offene Brustwarzen,
stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen,
schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe,
Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monilia).
Mögliche Symptome für eine Soorinfektion beim Baby sind:
Windelausschlag,
cremige, weiße Ablagerungen auf der Innenseite des Munds, der Wangen oder der Zunge des Babys,
das Baby wendet sich wiederholt von der Brust ab, ein klickendes Geräusch beim Stillen oder Brustverweigerung (weil es einen schmerzempfindlichen Mund hat),
Blähungen und Quengeln
in seltenen Fällen kann Soor mit zu einer langsamen Gewichtszunahme beitragen.
Das Baby muss keine sichtbaren Symptome haben.
Wende dich am besten an deine Ärztin/Arzt und lass deine Brust anschauen.
Zusätzlich solltest Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die sich anschauen kann, wie Du dein Baby anlegst und wie es saugt. Probleme mit den Brustwarzen werden in vielen Fällen durch eine ungünstige Anlegetechnik und/oder ein Saugproblem verursacht. Beides kann jedoch nur eine Stillberaterin, die dich und dein Kind sehen kann, beurteilen.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://www.lllfrance.org/
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 05.04.2013