Hallo,
ich stille meine fast ein jahr alte Tochter noch morgens für der Frühstücksschnitte, mittags nach dem Essen, nachmittags vorm Obst und abends nach dem Abendbrot. Spät am Abend pumpe ich Milch ab, die ich bis vor Kurzen für den Getreide-Milchbrei am Abend genommen habe. Den Brei möchte sie nun aber nicht mehr und so bekommt sie die abgepumpte Milch (ca. 140 ml) im Becher zum Abendbrot. Zwischendurch biete ich ab und zu Wasser an. Nun mache ich mir Sorgen wegen der Milchmenge und dem Calcium, was ja in Muttermilch nicht ist.
Ich kann ja beim Stillen schlecht einschätzen, wei viel sie bekommt. Sollte ich zum Frühstück/nachmittags oder wann auch immer lieber weitere Milch reichen? Lieber Babymilch (Pre, 1er oder 2er) oder nun richtige Vollmilch? Bei Geburt wurde in den Genen eine Laktoseintoleranz festgestellt, deshalb bin ich auch etwas vorsichtig, aber z.B. Käse veträgt sie gut.
Danke für Ihre fantastische Forenarbeit, viele Grüße
von
DrAlex
am 22.01.2013, 11:24
Antwort auf:
Sollte ich neben dem Stillen weitere Milch geben bei fast einjährigem Kind?
Liebe DrAlex,
warum soll das Calcium aus einem Milchbrei besser sein, als das Calcium aus der Muttermilch? Muttermilch enthält zwar tatsächlich weniger Calcium als Kuhmilch, aber es geht hier ja nicht nur um die Gehalte, sondern auch um die Bioverfügbarkeit und da sieht es bei Kuhmilch für den Menschen gar nicht so gut aus, wie es viele Leute glauben.
Nach sechs oder auch zwölf Monaten enthält die Muttermilch noch die gleichen Inhaltsstoffe wie vorher. Die Milch wird ab diesem Zeitpunkt keineswegs plötzlich „schlechter" oder „weniger gehaltvoll". Der Kaloriengehalt der reifen Muttermilch liegt bei etwa 68 kcal/100 ml.
Reife Muttermilch enthält etwa 7,3 g/100 ml Laktose sowie kleinere Mengen anderer Kohlenhydrate (Oligo und Polysacharide, Glykoproteine, Glukosamine usw.). Der Fettgehalt der reifen Muttermilch beträgt 4,2 g/100 ml, wobei der größte Teil davon auf die Triglyceride entfällt. 57 % der Fettsäuren der Muttermilch sind ungesättigt. Der Fettanteil der Muttermilch beinhaltet auch die fettlöslichen Vitamine, Phospolipide und Cholesterin. Reife Muttermilch enthält 0,9 g/100 ml Eiweiß. Zu den Molkeneiweißen gehören die Immunglobuline, Lysozym, Laktoferrin und Alphalaktalbumin.
Außerdem enthält Muttermilch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Weitere Bestandteile sind Hormone, Enzyme und Wachstumsfaktoren.
Reife Muttermilch bleibt in Bezug auf Kaloriengehalt, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate usw. in ihrer Zusammensetzung während der gesamten Stillzeit gleich, lediglich bei den Antikörpern und bei einigen Vitaminen und ergeben sich Veränderungen. So steigt der Antikörpergehalt mit etwa einem halben Jahr und dann nochmals im zweiten Lebensjahr (jeweils dann, wenn das Kind mobiler wird und mehr Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt) an. In der Abstillphase kommt in Bezug auf den Salzgehalt zu Veränderungen.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.01.2013