Hallo :) Mein Sohn ist gerade 19 Monate geworden und ist ein sehr schlechter Esser. Brei mochte er nie, mit 8 Monaten hat er angefangen zu probieren was er selbstständig essen konnte. Ich habe ihn quasi 8 Monate voll gestillt. Er isst jedoch bis heute nur wenige Happen und verlangt dann die Brust. Wir sind schon am verzweifeln und bieten ihm wirklich alles mögliche an. Auch wenn wir alle am Tisch sitzen isst er nur sehr wenig und möchte dann gestillt werden. Auch nachts kommt er 4 bis 5 mal und will an die Brust. Ich muss noch erwähnen dass er auch sehr schlimm zahnt, es macht ihm extrem zu schaffen. Ansonsten ist er top fit und seiner Entwicklung fast vorraus. Ich stille ihn auch sehr gerne und habe kein Problem damit, jedoch bekomme ich immer mehr Druck von außen dass ich doch endlich abstillen soll damit er anständig isst. Mittlerweile überlege ich wirklich ob dies nicht vllt besser wäre und er dann mehr richtige Nahrung zu sich nehmen würde.. Bin langsam echt am verzweifeln und frage mich nun was das Beste für unseren Zwerg ist :( Ich hoffe sie können mir helfen... Sorry für den langen Text.. Liebe Grüße Lena
von
Lena22203
am 02.10.2018, 17:29
Antwort auf:
Sollte ich lieber abstillen?
Liebe Lena,
in diesem Alter sollte schon geschaut werden, warum dein Kind so gar nicht essen mag.
Kann dein Kind eventuell einen Zinkmangel haben?
Auch ein leichter Eisenmangel kann zu Problemen führen.
Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes Kind sein. Wichtig ist es jetzt wirklich, dass die Ursache für die Essensverweigerung gefunden wird und nicht, dass mit dem Kind eine Gewaltkur inklusive plötzlichen (und traumatischem) Abstillen veranstaltet wird.
Gleichzeitig solltest Du weiterhin versuchen, deinem Kind feste Nahrung anzubieten.
Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen.
Was sollst Du denn machen? Dein Kind in einen Schraubstock spannen, ihm die Nase zuhalten, damit es den Mund auf macht und ihm dann unter Zuhilfenahme eines Kartoffelstampfers feste Nahrung in den Magen zwingen?
Was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, umso schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer.
So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach weiterhin keinen Kampf ums
Essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern
sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften
Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter.
Probiere es einfach weiterhin immer wieder aus lass noch einmal die Werte kontrollieren.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 02.10.2018