Mein Baby ist jetzt 4 Monate alt, hat also gerade den fuenften Lebensmonat begonnen. Er ist allergiegefaehrdet. vorgestern vor dem schlafengehen hab ich ihn wie immer gestillt. Er hat alles getrunken, was in meiner Brust vorhanden war und dann zu weinen begonnen. Nichts konnte ihn beruhigen. Ich hab dann bemerkt, dass er noch hungrig ist, also hab ich ihm eine kleine Flasche gegeben (HA-Milch). Erst als er die ganze Flasche leergetrunken hatte, konnte er schlafen. Da ich einmal eine angehende Brustentzuendung hatte, musste ich auf der einen Brust staendig stillen und abpumpen. Klugerweise hab ich dabei die andere Brust vergessen. Seitdem hab ich in dieser auch keine Milch mehr, bzw. nur eine winzige Menge. Kann es sein, dass die Muttermilch einer Brust nicht ausreicht? Soll ich mit Beikost beginnen? Oder vielleicht einen Loeffel Brei in ein Flaeschchen geben? Flaeschchen bekommt er naemlich nur in Ausnahmesituatinen. Danke im Voraus.
von
Die_Froschkoenigin
am 03.09.2012, 11:30
Antwort auf:
Soll ich mit Beikost beginnen?
Liebe Die_Froschkoenigin,
die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
Wahrscheinlich hat dein Kind gerade einen Wachstumsschub und braucht tatsächlich mehr Milch.
Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein.
Mit der Beikost würde ich jetzt noch nicht beginnen, die Milchmenge auf der zweiten Seite lässt sich auch wieder steigern, wenn Sie wieder viel anlegen oder zusätzlich abpumpen.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.09.2012