Hallo Frau Welter,
ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen. Mein Sohn Julian ist jetzt 9 Monate alt und wurde von Anfang an gestillt, was auch sehr gut geklappt hat.
Ab 6 Monaten haben wir mit der Beikost angefangen, aber auch immer noch zusätzlich nach Bedarf gestillt, vorallem auch abends zum Einschlafen.
Seit Samstag hat er einen leichten Schnupfen, ist aber ansonsten fit und gut drauf. Aber er möchte jetzt tagsüber gar nicht mehr gestillt werden. Er drückt sich weg und fängt an zu schreien, wenn ich ihn anlegen möchte. Auch zum Einschlafen will er nicht gestillt werden. Wenn er allerdings nachts aufwacht, ist es kein Problem und er trinkt an beiden Brüsten.
Ich hätte ihn gerne noch einige Monate gestillt und finde es sehr schade, dass es jetzt so abrupt aufhört. Woran kann das liegen? Hängt das mit dem Schnupfen zusammen und was kann ich tun, dass er die Brust doch wieder nimmt.
Für Ihre Antworten bin ich Ihnen jetzt schon sehr dankbar.
Viele Grüße
Steffi
von
steffi8515
am 20.12.2017, 14:22
Antwort auf:
Sohn möchte plötzlich nicht mehr gestillt werden
Liebe Steffi,
Du kannst versuchen das Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn er wach ist, solltest ihn aber nicht drängen. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher.
Bei einer verstopften Nase hilft es vielfach, wenn das Baby in
einer aufrechteren Haltung gestillt wird (dann ist der Druck auf die Ohren geringer) und vor
dem Stillen etwas Muttermilch als Nasentropfen verwendet werden, damit die Nase frei wird
(möglicherweise löst sich der Schleim durch die Muttermilchtropfen so dass ev. ein
Nasensauger wirkungsvoll eingesetzt werden kann). Außerdem ist es sinnvoll auf
eine höhere Luftfeuchtigkeit im Raum zu achten.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 20.12.2017