Hallo!
Ich hab eine Frage. Mein Sohn 14 Wochen alt wird voll gestillt. Manchmal weint er weil er Hunger hat und biete ich ihm dann die rechte Brust an geht er weg und schreit bis ich ihm die linke Brust gebe. Dabei hatte er die linke Brust unter Umständen schon das Mal davor und die rechte droht zu platzen.
Das ist aber nicht immer so , sondern kommt gelegentlich mal vor. Trotzdem finde ich es merkwürdig und vielleicht können sie mir eine Antwort auf meine Frage geben. Milch hab ich im Überschuss, daran liegt es nicht.
Vielen Dank im Voraus für ihre Antwort!
von
jessy1000
am 12.02.2013, 22:52
Antwort auf:
Sohn möchte nur eine Brust
Liebe Jessi1000,
Fast bei jeder Frau gibt es mehr oder wenige deutlich ausgeprägte Unterschiede zwischen beiden Brüsten. Es gibt z.B. Frauen, die auf einer Seite eine Hohlwarze und auf der anderen Seite eine normal ausgebildete Brustwarze haben. Und beinahe jede Frau bemerkt, dass eine Brust besser "läuft" als die andere.
Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen.
Manchmal geht die Bevorzugung durch die Babys jedoch so weit wie bei deinem Sohnemann, dass sie nur noch an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das ist im Allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Die abgelehnte Seite bildet allmählich weniger Milch, so dass es dort nicht mehr zu Stauungen kommt.
Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus.
Ich kann dir nicht sagen, warum er die Brust nicht mag. Manchmal gibt es konkrete Anlässe, wie Ohrenschmerzen. Auch das Zahnen kann durchaus auf einer Seite mehr Beschwerden verursachen als auf der anderen, und daher dazu führen, dass ein Baby eine Seite verweigert. Ob das bei euch (schon) Ursache sein kann, lässt sich von hier aus nicht sagen.
In jedem Fall kann es helfen, wenn du beim Seitewechseln das Kind nur von einer zur anderen Brust weiterschiebst, aber nicht umdrehst.
Probiere es doch auch mal so: leg ihn erst links an (am Anfang des Stillens sind die Kleinen aufgrund des Hungers eher ungeduldig), und während er dort trinkt massierst du ein wenig die ungeliebte rechte Seite, oder legst ein warmes Kirschkernsäckchen auf. Das fördert den Milchfluss... Sobald du eine Möglichkeit siehst, wechselst du die Seiten (evtl. wie oben beschrieben in dem du ihn nur rüber schiebst, nicht selbst dabei drehst) und versuchst, ihn rechts anzulegen. Wenn er angedockt hat, wendest du die Brustkompression an (siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=132015&suche2=Brustkompression&seite=1), das hilft, dass mehr Milch beim Stillen fließt und er länger dran bleibt.
Vielleicht funktioniert dies auch bei euch!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 13.02.2013