Hallo liebe Stillexpertinnen,
Mein Sohn ist 16 Monate alt und stillt mit sehr viel Elan am Nachmittag nach der Kita, zum einschlafen, nachts unterschiedlich oft und morgens gerne ausdauernd, um dabei weiter zu schlummern.
Einschlafen mit Papa oder Oma funktioniert, wenn ich nicht verfügbar bin.
Nun soll ich Ende November auf Dienstreise. Abfahrt wäre Sonntagnachmittag und Rückkehr Freitagabend/-Nacht.
Jetzt überlege ich natürlich, wie ich das meinem Kleinen so einfach wie möglich machen kann. Sollte ich vorher abstillen? Reicht die Zeit noch für ein sanftes abstillen? Manchmal wünsche ich mir abzustillen, der Plan war auch, nach erfolgter Kita Eingewöhnung das abstillen in Angriff zu nehmen. Das wäre also auch jetzt.
Ich bin aber auch ehrlich, es ist momentan so mit Familienbett und stillen recht bequem für mich. Es ist wohl eher diese Bequemlichkeit, die mich aktuell noch stillen lässt. Wiederum genieße ich auch die Nähe. Aber kuscheln finde ich auch ohne stillen schön mit meinem kleinen Mann.
Hach, man merkt wohl, dass ich momentan nicht allzu entschieden in eine Richtung schaue....
Könnt ihr mir wohl helfen, etwas klar zu sehen? Vielen Dank im Voraus.
von
Jenyx
am 09.10.2018, 20:59
Antwort auf:
Sechs Tage - Fünf Nächte auf Dienstreise
Liebe Jenyx,
ich will nicht sagen, dass es unmöglich ist, für eine Woche von einem Stillkind getrennt zu sein und anschließend weiter zu stillen (das beste Beispiel dafür, sind die Mütter die auf diese Weise versuchen abzustillen und keinen Erfolg dabei haben), aber es könnte kritisch werden.
Das Problem wird vermutlich weniger das Aufrechterhalten der Milchproduktion sein, obwohl das regelmäßige Abpumpen bzw. Ausstreichen im Urlaub oder auf einer Dienstreise o.Ä. sicher nicht gerade zu den tollsten Freizeitbeschäftigungen gehören dürfte. Ich sehe eher ein Problem darin ein Kind für diese Zeit nicht mehr zu stillen und auch nicht bei ihm zu sein.
Dein Kind wird trauern, wenn Du plötzlich nicht mehr da bist und da es kein Zeitgefühl hat, wird es den Eindruck haben, dass Du für immer weg bist. Du musst sogar damit rechnen, dass es bei deiner Rückkehr fremdeln wird. Ob du da nun vorher abstillst oder nicht macht keinen echten Unterschied.
Gäbe es denn die Möglichkeit, dass dein Mann und dein Sohn dich begleiten können? So hätte dein Baby sein gewohntes Umfeld und hättest Ruhe und müsstest dir nicht dauernd Sorgen machen.
Die Entscheidung ist sicherlich nicht leicht, aber DU kennst DEIN Kind am besten und weißt, was der beste Weg ist! Hör auf dein Herz!
Ich wünsche dir, dass Du deine Dienstreise genießen kannst und einen Weg findest, der für Euch alle passt!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.10.2018
Antwort auf:
Sechs Tage - Fünf Nächte auf Dienstreise
Danke Biggi.
Die Möglichkeit, dass sie mich begleiten gibt es leider nicht.
Ich möchte meinen kleinen Jungen natürlich nicht in Trauer stürzen, aber der Papa meinte, die zwei bekommen das schon hin. Daran zweifle ich auch nicht, ich suche jetzt halt nur einen Weg, wie ich meinem Sohn diese längere Trennung erleichtern kann.
von
Jenyx
am 10.10.2018, 10:08
Antwort auf:
Sechs Tage - Fünf Nächte auf Dienstreise
Liebe Jenyx,
du wirst nicht viel tun können, aber wenn der Papa so positiv ist, wird er es sicher gut hinbekommen.
Was dich selbst betrifft: Sei achtsam in Sachen Milchstau. Es könnte gut sein, dass du zwischendurch etwas abpumpen oder ausstreichen musst, damit es dir gut geht. Die Milchmenge wird zurückgehen - wenn du nach deiner Rückkehr aber wieder stillst, wird sie sich auch wieder erhöhen.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 10.10.2018
Antwort auf:
Sechs Tage - Fünf Nächte auf Dienstreise
Liebe Jenyx,
Ich hatte bereits drei Dienstreisen (ohne meinem Sohn, bei zwei anderen habe ich ihn mitgenommen) seit der Geburt meines Sohnes. Die längste war fünf Tage. Jetzt ist mein Sohn 21 Monate und kommt bei der nächsten zum Glück wieder mit. Er wird immer noch gestillt.
Mein Sohn hat es immer recht gut verkraftet. Mein Mann ist ebenfalls mit ihm weggefahren und hat Freunde besucht. So hat der Kleine sehr viel erlebt und war abgelenkt. Wir haben auch täglich geskypt. Bei der Begrüßung wollte er immer wieder sofort an die Brust und hat sich sehr gefreut. Bisher sehe ich auch keine Bindungsstörung. Allerdings ging es mir oft nicht so gut dabei. Schlechtes Gewissen, ständig Stress mit dem Abpumpen und auch obwohl ich bei meiner letzten Dienstreise kaum noch stillte, waren meine Brüste ständig voll und mir ging es nicht gut. Ich hatte einen Milchstau und habe einige Zeit gebraucht bis es mir wieder gut ging. Nach jeder Dienstreise hatte ich auch sehr wenig Milch und habe dann oft angelegt. Nach einer Woche war alles wieder wie vorher. Ich möchte dir Mut machen, ja es ist möglich. Mein Mann und mein Sohn haben immer tolle Sachen gemacht. Aber Pass auf dich auf und pumpe regelmäßig ab oder streiche aus (hat bei mir leider nie gereicht, musste einmal unterwegs eine Pumpe kaufen). Nach der Dienstreise habe ich mir oft ein paar Tage freigenommen um viel Zeit mit meinem Sohn zu verbringen.
Viel Erfolg und eine gute Reise
von
mary1122
am 10.10.2018, 22:25