Schwieriges Stillen in der Schwangerschaft

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Schwieriges Stillen in der Schwangerschaft

Liebe Biggi, liebe Kristina, ich bin mit meinem 3.Kind in der 29.Woche schwanger. Mein 2.Kind (1,75 Jahre) wird noch abends vor dem Schlafengehen und nachts gestillt. Die ganze Situation wird allerdings immer schwieriger und ich weiß nicht, wie ich weiter vorgehen soll. Eigentlich möchte ich nicht unbedingt tandemstillen, weil die abendliche Zubettgeh-Zeremonie von zwei Kindern schon oft ein Alptraum ist (mein Mann ist unter der Woche auch immer auswärts, sodass ich Mo-Fr allein bin mit den Kindern) und es mit drei Kindern bestimmt auch nicht einfacher wird. Am liebsten würde ich die zwei Großen dann zusammen zu Bett bringen, um abends Zeit für das Baby zu haben. Auf der anderen Seite möchte ich meinen 2.Sohn nicht abstillen, da ich die Hoffnung habe, wenn er auch noch ein wenig gestillt wird, können wir vielleicht besser mit der Eifersucht umgehen. Leider ist ein problemloses Stillen im Moment aber nicht möglich, da er an der Brust eigentlich nur schreit und unzufrieden ist. Er möchte immer trinken, will dann aber ständig die Seite wechseln, sodass es ein ständiges nervendes Hin und Her ist. Eine andere Marotte neuerdings ist, dass ihn meine Hände stören beim Stillen und dass er dann ständig guckt, wo sie sind, und sie wegstößt, auch wenn ich sie einfach neben mich lege. Milch habe ich übrigens noch genug. Und auch wenn er trinkt, nimmt er immer nur einen Schluck, hört dann auf und fängt an, zu erzählen, trinkt dann wieder einen Schluck, erzählt wieder usw. Das ist ja eigentlich in Ordnung, und wäre ein recht schönes Abendritual, wenn ich abends nicht total fertig wäre und nicht eine Stunde beim Stillen sitzen würde. Ich versuche das Stillen dann immer zeitlich etwas zu beschränken und sage ihm, dass er ja nachts wieder trinken darf, aber es endet immer mit Geschrei und Unzufriedenheit, weil er eigentlich weitertrinken will. Heute hat er überhaupt nicht getrunken, sondern nur geschrien. Ich weiß nicht, ob ich so weitermachen soll. Habt Ihr irgendwelche Tipps? Ich wäre sehr dankbar dafür. Viele liebe Grüße Julianka

Mitglied inaktiv - 30.09.2009, 19:48



Antwort auf: Schwieriges Stillen in der Schwangerschaft

Liebe Julianka, ich spüre deine Unsicherheit und die Angst, dass dein großes Kind zu kurz kommen könnte. Ein "schlechtes Gewissen" ist allerdings immer ein schlechter Ratgeber, denn es drängt einen gerne in eine Richtung, die man gar nicht gehen will und zum Schluss sind alle unzufrieden und unglücklich. Wie Du jetzt weiter vorgehst, musst Du jedoch ganz alleine entscheiden. Vielleicht kannst Du dich in einer ruhigen Stunde einmal hinsetzen (oder spazierengehen oder ...) und dir überlegen, was Du für dich und dein Kind für den richtigen Weg hältst. Mach dir dabei bewusst, dass der Weg für euch beide richtig sein muss, nicht nur für deinen Sohn oder dich. Wenn Du dann zu dem Entschluss kommst, dass für euch beide das Abstillen besser sein wird und Du dich glücklicher und zufriedener fühlen wirst, wenn Du deinen Kleinen in Zukunft nicht mehr stillst, dann solltest hinter dieser Entscheidung stehen und abstillen. Stellst Du fest, dass Du weiter stillen willst, dann gibt es die Möglichkeit, dass Du deinem Sohn beibringst, dass er "normal" trinken muss. (Du kannst beim Abgewöhnen dieser Angewohnheit ähnlich vorgehen, wie bei einem Kind, das beim Stillen beißt. Erkläre deinem Kind zunächst, dass es damit aufhören soll, ständig die Seiten zu wechseln oder deine Hände wegzuschieben. Beim nächsten Mal, wenn er damit beginnt, nimmst Du seine Hände, sagst "nein" und hältst ihn vielleicht auch fest. Hilft das alleine noch nicht, kannst Du deinen Sohn in Verbindung mit einer Erklärung, dass Du das keineswegs lustig findest ein Stück von dir wegrücken oder Du stehst auf. Mit liebevoller Konsequenz wirst Du ihm diese Angewohnheit abgewöhnen können. In beiden Fällen wird dein Sohn spüren, ob Du hinter deiner Entscheidung stehst oder ob Du Zweifel hast. Bei einer halbherzigen Entscheidung von dir wird dein Kind auf deine Zweifel reagieren. Niemand kann dir diese Entscheidung abnehmen, nur Du kannst sie für dich und dein Kind treffen und egal wie sie ausfällt, wichtig ist, dass es für euch beide stimmt. Ich wünsche dir, dass Du eine Entscheidung triffst, mit der es Euch beiden besser geht! Ganz llliebe Grüße und alles Gute!!! Biggi

von Biggi Welter am 30.09.2009



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