Frage: Schwangerschaft und abstillen

Hallo, mein Kleiner ist jetzt 6 Monate. Ich habe jetzt erfahren, dass ich schwanger bin. Der Frauenarzt hat mir empfohlen, abzustillen. Da mein Körper sehr schwach ist und ich es nicht schaffe drei (mich, meinen Sohn und Baby im Bauch) zu ernähren. Ich habe bei der Geburt viel Blut verloren und bin noch schwach. Das Problem mein Sohn nimmt die Flache nicht. Ich habe mit dem Trinklernbecher versucht. Klappt auch nicht. Ich stille: 6 Uhr morgens, 10 Uhr, 13 Uhr 150 gr. Gemüsebrei und MuMi, 16 Uhr, 19 Uhr 50 gr. MuMi Milchbrei und MuMi hinterher, 21 Uhr dann schlafen, und um 3 Uhr nachts. Beikost gibt es seit 3 Wochen, weil der Kleine in letzter Zeit schlecht zugenommen hat. Aber auf Empfehlung vom Kinderarzt. In mal musste ich zum Arzt. Habe abgepumpt. Mein Mann war mit dem Kleinen zu Hause. Ich kam 40 min. später. Der Kleine war am weinen, hatte Hunger, aber die Flasche hat er nicht genommen. Ich habe schon mit verschiedenen Saugern versucht( Latex, Silikon, verschiedene Firmen, verschiedene Formen). Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Mit dem Becher wird es auch nicht klappen, weil der Kleine ziemlich ungeduldig ist und noch nachts stille. Aber ich bin am überlegen, wenigstens für 3-4 Monate die 6 Uhr Mahlzeit zu lassen. Danke im Voraus

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 11:38



Antwort auf: Schwangerschaft und abstillen

Liebe nellik, eine erneute Schwangerschaft ist kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. Die Mutter sollte darauf achten, dass Sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Manche Frauen brauchen deutlich mehr zusätzliche Kalorien, wenn sie schwanger sind und gleichzeitig stillen. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Deshalb sollte die Gewichtskurve des gestillten Kindes im Auge behalten werden. Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen. Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993). Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören: o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; o vorangegangene Frühgeburten; o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei. Natürlich können Sie auch abstillen, wenn Sie das MÖCHTEN! Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab.Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 09.04.2010



Antwort auf: Schwangerschaft und abstillen

der Frauenarzt hat gesagt, dass ich es nicht schaffe zu stillen. Weil mein Körper ausgeschöpft ist. vor allem durch großen Blutverlust bei der Geburt. Mit Trinklerntasse habe ich versucht, bzw. mein Mann

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 13:59



Antwort auf: Schwangerschaft und abstillen

Liebe nellik, immer wieder kommt die Behauptung auf den Tisch, dass Stillen die Mutter auszehre und es für die Frau besser wäre, wenn sie abstillt. Doch es gibt keinen Beweis dafür. Außerdem würde die WHO zum Beispiel keine mindestens zweijährige Stillzeit empfehlen, wenn dies der Gesundheit der Mutter abträglich wäre, denn die WHO hat das Wohl aller Menschen und nicht nur der Kinder in Sinn. Wenn Sie weiter stillen MÖCHTEN, sollten Sie sich eine zweite Arztmeinung einholen (Sie könnten auch im Nachbarforum bei Dr. Bluni nachfragen). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 09.04.2010



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