Hallo liebe Stillberaterinnen,
meine Tochter - 4 Monate alt - schreit nun schon seit mehreren Wochen (seit der 9. Woche) an der Brust (vorher war das Stillen gar kein Problem). Mal ist es etwas besser, mal etwas schlechter - aber es vergeht fast kein Stillen ohne Geschrei.
Ich hatte Sie bereits vor einigen Wochen in diesem Forum kontaktiert, jedoch ist keine wirkliche Besserung eingetreten. Meine Tochter trinkt ca 3 Minuten, maximal 5 Minuten, an der Brust und fängt dann an zu schreien und läßt die Brust los. Biete ich sie ihr wieder an, nimmt sie die Brust, saugt ein paar Mal und schreit dann wieder. Das Ganze geht einige Male, bis ich es aufgebe und die andere Brust anbiete, bei der das Gleiche Spiel stattfindet. Zwischendurch lasse ich sie aufstoßen, wobei fast immer Milch/Yoghurt mit dem Bäuerchen ausgeschieden wird. Mal dünnflüssig, mal dickflüssig.
Die Trinkabstände sind ca 4h, ein deutliches Hungersingal bekomme ich von meiner Tochter selten, darum versuche ich alle 3-4h zu stillen. Kürzere Abstände habe das Problem übrigens auch nicht gelöst - habe ich schon versucht.
Meine Tochter nimmt gut zu (hat Ihr Geburtsgewicht nun verdoppelt und wiegt 5,5 kg) und entwickelt sich auch sonst sehr gut, darum hat der Kinderarzt bisher auch nicht wirklich wg der "Stillprobleme" helfen können. Auch scheint es keine Phase zu sein, denn das Problem ist durchgehend seit der 9. Woche.
Ich bin beruhigt sehr, dass sie gut zunimmt, jedoch frage ich mich, warum sie an der Brust weint/schreit. Mir scheint nicht, dass sie nach 3 Minuten schon satt ist, da sie die Brust weiterhin nimmt, wenn ich sie anbiete. Ich habe eher den Eindruck, dass sie was im Magen-Darm-Bereich stört, sobald die Milch dort angekommen ist und sie darum anfängt zu weinen. Kann dies sein?
Auffallend ist, dass sie in der Nacht oder am frühen Morgen die Brust ohne zu schreien nimmt, da scheint es aufgrund der Müdigkeit kein Problem zu geben.
Noch eine Anmerkung: Beim Stillen hört man sie sehr kräftig atmen - mir ist bei anderen stillenen Mamis aufgefallen, dass die Kinder deutlich "leiser" trinken.
Danke für Ihre Antwort im Voraus,
Viele Grüße
Katrin
Mitglied inaktiv - 05.08.2011, 18:12
Antwort auf:
Schreien an der Brust was soll ich tun?
Liebe Katrin,
wie ist es denn, wenn du sie tagsüber im Liegen stillst? Oder gibt es ganz generell Positionen, in denen sie weniger jammert, z.B. beim Bergauf-Stillen?
Das mit dem Magen-Darm ist ganz schwer zu beurteilen, klingt aber eher unwahrscheinlich, weil die Milch ja nicht sofort durchflutscht in den Darm. Und wenn es tatsächlich daran läge, würde es auch auftreten, wenn sie nachts trinkt. Interessanterweise jedoch gibt es viele Kinder, die tagsüber ganz unruhig trinken, nachts oder in den frühen Morgenstunden aber völlig problemlos, und die wie deine Kleine, hervorragend gedeihen.
Vielleicht braucht sie auch etwas anderes als deine Milch, wenn sie die Brust sucht. Hast du mal probiert ob sich etwas ändert, wenn du sie ins Tragetuch packst und dann z.B. mit ihr einen schönen Spaziergang machst, statt sie zu stillen?
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 06.08.2011
Antwort auf:
Schreien an der Brust was soll ich tun?
Liebe Kristina,
danke für die prompte Rückmeldung. Im Liegen stillen hatte ich am Anfang dieser "Schreiphase" probiert, ohne Erfolg. Das Geschrei war unverändert.
Bisher war ich immer der Meinung, dass es Hunger sein muss, da meine Tochter sowieso schon recht große Abstände zw. den Mahlzeiten mit ca 4h hat, so dass ich nicht auf die Idee gekommen bin, mit ihr spazieren zu gehen, statt zu stillen. Vielleicht führe ich das "Geschrei" mal nächste Woche einer Stillberaterin in der Nähe vor. Letztendlich ist es ja wichtig, dass sie zunimmt und gedeiht, aber es nimmt einen viel Flexibilität, wenn das Kind so oft an der Brust schreit, da ich sie dann am liebsten in den eigenen 4-Wänden stille. Zudem tut es einem schon immer "weh", wenn das eigene Kind an der Brust so schreit und sich nicht wohlfühlt.
Danke und Gruß
Katrin
Mitglied inaktiv - 06.08.2011, 16:00
Antwort auf:
Schreien an der Brust was soll ich tun?
Liebe Katrin,
ja, probiere es einmal aus... Und es ist IMMER eine gute Idee, bei Fragen und Unsicherheiten eine Stillberaterin zu kontaktieren. Vielleicht gibt es auch eine Stillgruppe in eurer Nähe? Es ist so gut zu erleben, dass andere Mütter die gleichen Sorgen haben, und dass es gar nicht ist, dass WIR als Mütter irgend etwas nicht richtig machen, sondern dass Babys einfach manchmal so sind, wie sie eben sind. :-)
Du hast Recht: Es tut "weh" die Unzufriedenheit eines Babys an der Brust zu ertragen, aber nur so lange, wie man denkt, man müsse doch in der Lage sein, dieses kleine Wesen glücklich zu machen. Nur solange, wie wir denken, das Bild vom glücklich schlummernden, friedlichen Säugling sei das, was "normal" ist... Sobald du weißt, dass es NICHT an dir liegt, kannst du es deinem Kind viel leichter zugestehen, unzufrieden zu sein.
LIeben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 07.08.2011