Frage: Schmerzen nach Brustentzündung

Hallo, Ich hatte vor einer Woche Milchstau und zwei Milchbläschen auf der rechten Seite. Diese Bläschen konnte ich öffnen und der milchstau ging raus. Leider hab ich seitdem ziehenden stechende brennende schmerzen in der brust. Ich war wieder beim Frauenarzt und diese hat mit Staphylex gegeben. Das habe ich nun 3 Tage 3x2 Stück genommen. Die brust ist weich und keine verhärtungen mehr. Allerdings habe ich immer noch die unerträglichen Schmerzen beim Stillen. Ich stille mein Sohn seit 6 Monaten. Die linke Seite ist völlig ok. Der Kinderarzt konnte keinen Soor feststellen bei ihm. Das war meine nächste Idee. Ich lege ihn an wie immer. Ich hatte bisher nie Schwierigkeiten beim stillen. Und nun das. Woher kommt dieses furchtbare ziehen in der brust. Es sticht brennt und schmerzt. Die Schmerzen strahlen auch nach rechts hinten in den Rücken aus. Könnt ihr mir helfen. Ich bin verzweifelt. Ibuprofen nehme ich ab und an damit es etwas erträglich wird. Wenn er dann ne weile trinkt wird es minimal besser. Aber nicht so wie vorher. Da hatte ich nie Schmerzen beim Stillen. Ich bin ratlos und verzweifelt, ich hab so gern gestillt aber im Moment hab ich bei jedem Anlegen Angst weil es so höllisch brennt. Die Haut fühlt sich auch total empfindlich an. Selbst der bh ist unangenehm. Liebe Grüße safiriele

von Safiriele am 12.01.2018, 16:33



Antwort auf: Schmerzen nach Brustentzündung

Liebe safiriele, es würde mich sehr interessieren,wie der Arzt die Pilzinfektion ausgeschlossen hat. Eine Pilzinfektion der Milchgänge zu diagnostizieren bzw. auszuschließen ist überaus schwierig, da selbst wenn eine oder mehrere angelegte Kulturen negativ waren, die Milchgänge befallen sein können. Es gibt Ärzte, die bei der von dir beschriebenen Symptomatik blind auf eine Infektion der Milchgänge mit Pilz (Candida) behandeln und ein systemisch wirkendes Medikament verordnen, nach dessen Verabreichung die Probleme verschwinden (manchmal reicht eine einmalige Behandlung auch noch nicht aus). Im Nachhinein lässt sich dann sagen „ja, es war doch eine Pilzinfektion“. Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur die Mutter, sondern auch das Baby behandelt wird, auch wenn das Baby, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur die Mutter behandelt und das Kind nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer wieder an (Ping Pong Effekt). Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Du musst auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird. Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einer Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen. Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor: Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Auf der Webseite von LLL findest du ein Infoblatt zum Thema Soorinfektion in der Stillzeit http://lalecheliga.de/downloads Dort ist das geballte LLL-Wissen zu diesem Übel zusammengefasst! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 12.01.2018



Antwort auf: Schmerzen nach Brustentzündung

Hallo Biggi, Am vergangenen Freitag war ich beim Kinderarzt, der meinen Sohn auf Soor untersucht hat. Und jetzt am vergangenen Montag war ich nochmal bei der Frauenärztin. Auch sie sagte es wäre kein Soor. Ich bekam das Antibiotika staphylex weil sie eine Entzündung der brustdrüsen diagnostiziert hat. Ultraschall wurde gemacht bzgl Abszess. Da ich letzte Woche zwei Milchstau hatte. Diese nach öffnen der Milchbläschen auf der Brustwarze dann weg gingen. Nur diese Schmerzen beim Stillen und danach sind so unangenehm. Ich hatte zu Beginn das schonmal. Da hatte ich vasospasmus in den brüsten. Ich nehme jetzt wieder magnesium da die rechte brustwarze wieder weiß wird. Hatte das magnesium zwischenzeitlich nicht mehr genommen. Bisher aber noch keine Besserung durch magnesium seit knapp einer Woche. Liebe Grüße safiriele

von Safiriele am 12.01.2018, 18:41



Antwort auf: Schmerzen nach Brustentzündung

Liebe Safiriele, da ich das gleiche Problem habe bin ich auf der Suche nach Hilfe auf deinen Beitrag gestoßen. Wie geht es dir mittlerweile und wie hast du das Problem gelöst? Ich habe nun seit fast vier Wochen nach einem starken Milchstau (inkl.Öffnen eines Milchbläschens) beim Stillen Schmerzen. Ich war auch beim Frauenarzt der nichts feststellen konnte. Nehme nun seit einer Woche MamBiotic (Empfehlung meiner Hebamme). Das Stillen (nur linke Brust) tut immer noch weh. Manchmal denke ich es wird besser, aber nicht wirklich. Vor allem wenn meine Tochter anfängt zu trinken und sich „abzieht“ tut es sehr weh. Ich hoffe du hast eine Lösung für mich was bei dir letztendlich geholfen hat?! Lg, YasminSKYY

Mitglied inaktiv - 05.02.2019, 18:53



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