Schmerzen durch die Zähne beim Stillen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Schmerzen durch die Zähne beim Stillen

Hi! Mein Sohn (7 Monate) hat 4 Zähne. Leider hat er mich schon öfter gebissen, so daß ich jetzt jedes Mal Angst habe, er beißt wieder. Zudem schmerzen mich die Zähne beim Stillen. Ich habe (noch) keine wunden Brustwarzen, aber es tut während und nach den Stillen weh. Es ist als täten seine Zähne beim Stillen scheuern. Er ist in letzter Zeit oft unzufrieden an der Brust. Ich würde gern noch ein paar Monate stillen. Was tun gegen die Schmerzen?

Mitglied inaktiv - 10.12.2009, 18:31



Antwort auf: Schmerzen durch die Zähne beim Stillen

Liebe eva-maria, ein Baby beißt nicht aus böser Absicht, sondern meist (zumindest beim ersten Mal) aus Versehen. Manche Kinder stellen allerdings mit großem Interesse fest, dass die Mama sehr interessante Töne von sich gibt, wenn sie gebissen haben und wollen ausprobieren, ob sie diese Reaktion nochmals hervorrufen können. Sobald dein Baby zubeißt, reiß es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehe es nahe an dich heran. Wenn Du es nahe an dich heranziehst, muss es los lassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für deine Brust, wenn das Baby loslässt, als wenn Du es von der Brust wegreißt. Kleine Babys verstehen schon mehr als allgemein angenommen. Es gibt einige Tipps, wie man einem "bissigen" Baby das Beißen an der Brust abgewöhnen kann: das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Um die Heilung von evtl. wunden Brustwarze zu beschleunigen haben sich die folgenden Vorgehensweisen bewährt: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 10.12.2009



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Schmerzen beim Stillen durch Zähne

Liebe Biggi, ich bin momentan sehr verzweifelt. Meine Tochter (jetzt 10,5 Monate alt) und ich hatten einen schwierigen Stillstart, haben es aber trotzdem zum Vollstillen geschafft, seit sie 3,5 Monate alt ist. Nun bekommt sie schon länger Beikost und wird aber noch recht häufig nach Bedarf gestillt (ca. 6-8 mal, inkl der Nächte). Sie ist bisher ...


Kind beißt seit Zähne da sind, Zungenband?

Hallo, mein 2. Sohn ist 7 Monate alt und hat seit 2 Wochen unten 2 Zähne. Er hat früher schon immer mal den Kiefer zusammengepresst beim Stillen, insbesondere wenn er müde ist - inzwischen beißt er mir leider öfter herzhaft in die Brustwarze. Gerade war er sehr müde und hat beim Stillen so fest zugebissen, dass ich jetzt blute...ich bin total trau...


Stillen/ Zähne/ Flaschennahrung Baby 9,5 Monate/ Familienbett

Liebe Biggi Welter, mein Sohn ist 9,5 Monate alt. Er isst seit er 5 Monate ist seinen Brei, bekam seit er 4 Breimahlzeiten täglich isst (also ca. seit 3 Monaten) keine zusätzliche Milch mehr und wurde nur Nachts und zum Mittagsschläfchen gestillt. Vor über einer Woche fing er im Zuge eines Infekts mit Schnupfen plötzlich an zu beißen und die B...


Zähne

Hallo, mein Kleiner (17 Monate) wird noch gestillt. In letzter Zeit saugt er eher „ schlampig“, d.h. er „schrappt“ mit seinen Zähnen über meine Brustwarze oder beißt auch mal rein. Meine Brust ist dadurch sehr in Mitleidenschaft gezogen. Eigentlich wollte ich irgendwann ganz in Ruhe abstillen oder vlt. sogar ihn entscheiden lassen wann d...


Kann das nuckeln an der Brust auch die Zähne verformen?

Hallo liebe Biggi, Gerade kam mir der Gedanke das ich mir zum Glück keine Sorgen um die Verformung der Zähne meiner Tochter machen muss da sie keinen Schnuller annimmt. Jedoch schnuckelt sie gerne zum einschlafen und zur Beruhigung an meiner Brust. Nun hätte ich ehrlich gesagt gerne eine Bestätigung von jemandem der sich dann doch etwas besser a...


Einschlafstillen gefährlich für Zähne?

Liebe Biggi, Ich weiß, dass Einschlafstillen nicht gefährlich für Karies ist, aber wie ist das bei einem Flaschenkind, wenn die Mama nicht stillen kann? Da heißt es ja immer, die Milch umspült die Zähne und das ist schlecht? Ich frage mich immer, wieso ich meinem Kind diese wunderbare Art des in den Schlaf findens verweigern muss, nur weil mein Kö...


Brustwarze / zähne baby

Hallo Biggi, meine Tochter hat jetzt Zähne und auch wenn sie nicht zubeißt, es ist neu und schon eine kleine Umstellung. Als sie vor 3 Tagen an der Brust am Einschlafen war, zwickte es ganz doll an der Brustwarze und ich erschrack, und sie mit mir. Ich merkte, es war keine Absicht von ihr, aber die Zähne gingen doch zu nah zusammen und seither t...


Häufiges Stillen in der Nacht, Zähne

Liebe Frau Welter, mein Baby ist nun 6 Monate alt und wird weiterhin nachts sehr häufig wach und möchte dann die Brust zum Einschlafen um in die nächste Schlafphase zu gelangen und trinkt dann durchaus auch. Die Beikostmengen sind bisher minimal. Nun bricht das erste Zähnchen durch und ich würde die Häufigkeit des nächtlichen Stillens gerne etwa...


Wunde Brustwarzen durch Zähne

Liebe Expertin, Mein Baby ist nun 11Monate alt. Nach einem schwierigen Stillstart, wurde alles echt super, bis Zahn 3,4 und 5 aufgetaucht sind. Meine Maus beißt mich nicht (mehr - vor 3 Monaten als der erste kam schon, aber das konnte ich gut abgewöhnen), aber durch das starke saugen  'hackt' es mir die Zähne wie Messerspitzen ins Fleisch. Da i...


Zähne

Hallo, ich bin ziemlich verzweifelt. Meine Tochter (9 Monate) kriegt gerade 4 Zähne auf einmal. Normalerweise hat sie immer 4-5 nasse Windeln. Aber seit 5 Tagen sind die kaum noch voll. Ich lege sie oft an, aber sie trinkt nicht richtig. Meistens beruhigt Sie sich an der Brust und nuckelt nur.  Was kann ich tun? Und ist das normal? Ich habe An...