Meine Frau nimmt das medikament Pravidel 2,5 mg 2x tlg. um abzustillen. Nun hat sie schmerzen in der Brust und will die milch aber nicht abpumpen, andere techniken schaffen aber keine Linderung
Mitglied inaktiv - 19.09.2001, 20:55
Frage: Schmerzen beim medikamentösen Abstillen
Antwort auf: Schmerzen beim medikamentösen Abstillen
? Lieber wie alt ist denn Ihr Baby? Die Wirksamkeit des Bromocriptin (Inhaltsstoff des Pravidel) ist außerhalb der Neugeborenenperiode nicht erwiesen, so dass ein Abstillen mit diesem Prolaktionhemmer bei einem älteren Kind nicht mehr sinnvoll ist. Ohnehin ist dieses Präparat sehr umstritten. Bromocriptin hat sehr viele und sehr gravierende Nebenwirkungen (ist deshalb zum Beispiel in den USA nicht mehr zum Abstillen zugelassen). Es ist daher sehr fraglich, ob es sinnvoll ist, dieses Präparat zu verwenden oder nicht doch der auch in Deutschland bereits 1989 (!) von der Arzneimittelkommission ausgesprochen Empfehlung zu folgen „angesichts möglicher Risiken für die Mutter Bromocriptin zum Abstillen nicht mehr routinemäßig einzusetzen". Auch kommt es nicht selten nach dem Absetzen des Präparates wieder zu einem erneuten Einschießen der Milch. In jedem Fall muss Ihre Frau auch beim medikamentösen Abstillen die Brust immer dann, wenn sie unangenehm voll wird und spannt, vorsichtig durch Abpumpen oder Ausstreichen von Hand so weit entleeren, dass die unangenehme Spannung nachlässt und sie sich wieder wohl fühlt. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, da sonst die Milchbildung wieder angeregt wird. Zusätzlich kann die Brust gekühlt werden. Es hat sich als sinnvoll erwiesen in der Abstillphase den Kochsalzkonsum zu reduzieren. Keinesfalls verringern sollte Ihre Frau jedoch die Trinkmenge. Sie kann und soll weiterhin nach ihrem Durstgefühl trinken. Ehe die Milchmenge durch einschränken der Flüssigkeitszufuhr abnimmt, ist der Kreislauf der Frau am Boden und sie hat tierische Kopfschmerzen. Es gibt auch homöopathische und naturheilkundliche Mittel, die den Abstillprozess unterstützen. Wenn Sie sich dafür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/ Arzt oder Hebamme. Ich hoffe, Ihnen bzw. Ihrer Frau weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
von Biggi Welter am 19.09.2001
