Frage: Schmerzen beim Stillen

Hallo, ich habe heute vor zwei Wochen einen gesunden, süßen Jungen zur Welt gebracht und stille ihn. Doch mittlerweile habe ich beim Stillen in beiden Brustwarzen solche Schmerzen, daß ich schon mit dem Gedanken spiele, abzustillen, da ich jedesmal schon Angst vor dem nächsten Stillen habe. Ich habe es mit Kompressen aus schwarzem Tee versucht, mit Traubenzucker, aber ohne Erfolg. Mir ist aufgefallen, daß der kleine Mann und ich Schwierigkeiten haben, daß er die Brustwarze mit Vorhof richtig in den Mund nimmt. Manchmal klappt es, meist aber nicht. Daher auch die Schmerzen. Nun benutze ich Stillhütchen, damit klappt es ganz gut. Ist das denn eine Dauerlösung? Es wäre schön, wenn ich ein paar Tips bekommen könnte, wie er und ich das besser lernen könnten, da ich eigentlich weiter stillen möchte. Vielen Dank Silke

Mitglied inaktiv - 20.08.2001, 10:40



Antwort auf: Schmerzen beim Stillen

? Liebe Silke, die Beschreibung klingt nach einem Anlege- und Ansaug-Problem, wobei ich annehme, dass der kleine Mann unter anderem den Mund nicht richtig aufmacht. Da ich aber weder Sie noch Ihren Sohn sehen kann und deshalb auf Mutmaßungen angewiesen bin, kann ich Ihnen nur begrenzt weiterhelfen. Am Besten ist es, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind trinkt und Ihnen dann ganz gezielte Tipps und Hinweise geben kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Stillhütchen lösen Ihr Problem nicht wirklich und sind nicht als Dauerlösung konzipiert, da sie in aller Regel mehr neue Probleme schaffen als sie lösen. Außerdem können Stillhütchen eine Menge Nebenwirkungen haben. Sie sollten sich wirklich von einer Kollegin vor Ort betreuen lassen, die Ihnen hilft, von den Stillhütchen wieder wegzukommen. Bis Sie eine Stillberaterin vor Ort erreichen können, hier schon einmal eine Beschreibung des korrekten Anlegens: Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin bezogen werden kann. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 20.08.2001