Schmerzen beim Stillen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Schmerzen beim Stillen

Hallo, ich stille meinen Sohn (8 Wochen) inzwischen voll und er nimmt gut zu (durchschnittlich 230g pro Woche). Ich lege ihn etwa alle 3 Stunden an, ich glaube aber er hätte aber öfter Bedarf. Leider habe ich so große Schmerzen beim Stillen, dass ich nicht öfter zulassen kann. Die Brustwarzen sind nicht wund, aber stark gereizt. Eine Pilzinfektion ist es nicht. Die eine Brustwarze ist stark gereizt, aber 10min stillen geht. Bei der anderen fühlt es sich nach 3 Minuten immer an, wie eine "Blase am Fuß bei einem neuen Schuh" Der Kleine lässt sich gut anlegen. Es hat auch schonmal eine Stillberaterin draufgeschaut und wir machen beim Anlegen alles richtig und von außen sieht es auch alles richtig aus. Nur innen fühlt es sich - besonders bei der einen Brustwarze - total falsch an. Haben Sie vielleicht noch eine Idee, was ich tun kann, außer Zähne zusammenbeißen?

von Anni80636 am 02.08.2012, 10:59



Antwort auf: Schmerzen beim Stillen

Liebe Anni80636, toll, dass das Vollstillen geklappt hat!! es ist wichtig herauszufinden, woher die Schmerzen kommen. Bist du sicher, dass du wirklich richtig anlegst, also genug Brust im Mündchen deiner Maus ist und sie nicht an der Brustwarze selbst saugt? Bitte prüf nochmal ganz in Ruhe, ob du alle Punkte der korrekten Anlegetechnik "erfüllst": Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt“ und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Vielleicht verkrampft dein Baby die Kiefer beim Stillen? Zuweilen bekommen die Kleinen aufgrund von Verspannungen den Mund nicht weit genug auf, um genügend Brust in den Mund zu nehmen. In diesen Fällen helfen neben Therapeuten (z.B. solche, die "orofasziale Stimulation nach Castillo Morales" beherrschen) auch Gesichtsmassagen (z.B. ganz sanft mit einem weichen Puderpinsel, oder mit "schmetterlingsweichen" leicht kraulenden Fingerspitzen, immer von den Schläfenknochen in Richtung Kinn streichen, auf beiden Seiten des Gesichtes, ca. 20 Mal pro Seite und mehrmals am Tag). Ich drück die Daumen, dass diese Hinweise euch ein bisschen weiterhelfen! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 02.08.2012



Antwort auf: Schmerzen beim Stillen

Liebe Kristina, vielen Dank für die Antwort. Das Anlegen hat zwar schon immer gut geklappt, aber da er so zappelt, rutscht die Brustwarze immer wieder da vorn. Ich bin jetzt streger und docke ihn dann jedes Mal ab. Jetzt ist die Reizung der Brustwarze nicht mehr ganz so schlimm. Leider habe ich bei der anderen Brustwarze immer noch starke Schmerzen. Wenn der Kleine ein paar Minuten getrunken hat, tut es so weh, dass ich ihn abdocken muss. Die Brustwarze ist dann ganz weiß und hart und Milch lässt sich trotz voller Brust nicht mehr rausdrücken. Nach ein paar Minuten ist sie wieder rosig und in Ordnung. In regelmäßigen Abständen wird sie dann wieder weiß und schmerz und das hört erst so nach 2 Stunden wieder auf. Ich nehme schon hochdosiert Magnesium. Gibt es sonst noch etwas, was ich dagegen tun könnte? Vielen Dank schonmal im Voraus! Liebe Grüße, Anni

von Anni80636 am 07.08.2012, 10:11