Schmerzen beim Stillen wegen Zähnen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Schmerzen beim Stillen wegen Zähnen

Huhu! Mein Sohn (18 Monate) bekommt gerade die oberen Schneidezähne. Der 1. Zahn ist schon ganz da, einer halb und zwei sind so gut wie durch. Beim Stillen an der rechten Brust bereitet mir sein Saugen Schmerzen. Links habe ich überhaupt keine Probleme. Meine Brustwarze ist an einer Stelle auch leicht wund. Er beißt mich nicht oder ähnliches. Irgendwie scheint er den Oberkiefer an meine Brust zu drücken und dabei seine sehr scharfen neuen Zähne in meine Haut. Ich löse ihn dann von der Brust, was dazu geführt hat, dass er nun selbst manchmal seinen Finger in den Mund schiebt (so wie ich), wenn er rechts trinkt und sich selbst von mir löst. Auch wenn ich ihm besonders viel Brust in den Mund gebe, habe ich diese Probleme. Derzeit wechsel ich halt möglichst viel die Positionen, so dass immer mal wieder eine andere Stelle wund wird ;) Irgendwie mag ich allerdings die Position, wo ich ihn im Arm halte am liebsten, weil die auch soviel mit Geborgenheit und Nähe zu tun hat. Habt ihr irgend einen Tipp für mich, wie das Stillen wieder schmerzfreier werden könnte? Die Wunde Stelle befindet sich nicht an der Brustwarze, sondern am Warzenhof. Offensichtlich hat er also im Mund, bevor die Zähne kommen, schon relativ viel Brust... Vielen Dank für die Hilfe Liebe Grüße Mona

von Mona010 am 09.10.2012, 21:43



Antwort auf: Schmerzen beim Stillen wegen Zähnen

Liebe Mona, wenn ein Kind Zähne bekommt, dann muss es sich zunächst selbst erst einmal an die „neuen Dinger“ in seinem Mund gewöhnen und es muss in manchen Fällen erst lernen, wie es an der Brust trinken kann, ohne dass es diese neuen Zähne in die Brust der Mutter „eingräbt“. Zunächst einmal, kannst Du die Stillpositionen häufig wechseln, damit nicht immer die gleichen Stellen belastet werden und deine Brust sich wieder erholen und die wunden Stellen abheilen können. Eventuell kannst Du auch etwas hochgereinigtes Wollfett (gibt es unter den Handelsnamen Lanosin, Lansinoh oder Purelan in der Apotheke) dünn auf deine Brustwarzen auftragen, um die Heilung zu unterstützen. Außerdem kann Du deinem Sohn vermitteln, dass seine derzeitige Trinktechnik dir weh tut. Dabei kannst Du so vorgehen, wie bei einem beißenden Baby, bei dem sich die folgenden Strategien bewährt haben: das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen sobald es seine Zähne in deine Brust drückt, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Vor allem der letzte Punkt ist in eurer Situation vermutlich sehr wichtig. Ich wünsche euch bald wieder ein problemloses Stillen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 09.10.2012