Hallo Biggi,
hatte Muttermilch in den Medela Beuteln abgefüllt (4 Wochen alt) und zum Einfrieren in das Gefrierfach des Kühlschranks.Hab ein Beutelchen aufgetaut und die Muttermilch gekostet,die schmeckte eklig,der Nachgeschmack war irgendwie seltsam eklig,mein Freund sagte das gleiche.Hab ein anderes Beutelchen von einem anderen Tag auch gekostet,das selbe.
Hab dann mal Muttermilch frisch in ein Glas abgepumpt und gleich getrunken,das schmeckte viel besser,überhaupt nicht wie die eingefrorenen! Wie kommt das? Sind die eingefrorenen schlecht?
Ist es besser,meinem KInd nur frisch abgepumpte Milch zu geben,die ich am selben Tag (innerhalb 24 Std.) abgepumpt habe?
lg Greenamy
von
Greenamy
am 12.06.2012, 09:24
Antwort auf:
schlechter Geschmack tiefgefrorener Muttermilch
Liebe Greenamy,
deine Beobachtung ist leider gar nicht so selten und es ist sicher kein "Spezialproblem" sondern kommt einigermaßen häufig vor. Es gibt einige Erklärungsversuche für das Phänomen der "seifigen" Milch, doch eine letztendlich sichere Erklärung gibt es bisher noch nicht.
Das einzige was wohl feststeht ist, dass sich die Milchfette aus noch nicht richtig geklärten Gründen verändern und die Milch dann seifig schmeckt und riecht. Diese Milch ist nicht verdorben im eigentlichen Sinne und es gibt Babys, die diese Milch trinken, während andere Kinder sie (verständlicherweise) strikt ablehnen. Seltsamerweise ist nicht immer alle Milch der gleichen Frau (trotz gleicher Behandlung) betroffen. Auch dafür gibt es noch keine Erklärung.
Aus der Erfahrung weiß man, dass der geschmacklichen Veränderung durch kurzes Erhitzen der Milch (ähnlich wie beim Pasteurisieren) entgegengewirkt werden kann. Das "Abkochen" der Milch kann eine Alternative sein, wenn die Mutter auf das Abpumpen und Aufbewahren angewiesen ist (z.B. wegen Berufstätigkeit). Die so behandelte Milch ist immer noch besser als künstliche Säuglingsnahrung, allerdings gehen der Großteil der Immunstoffe leider verloren.
Ich hoffe, deine Frage einigermaßen beantwortet zu haben. Ruth Lawrence, MD, beschäftigt sich in einem Kapitel ihres Buches "Breastfeeding: A guide for the medical profession" auch mit diesem Phänomen, aber auch dort finden sich keine endgültigen Erklärungen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 12.06.2012