Frage: Schlafprobleme

Hallo´! Meine Kleine ist jetzt 4 Monate alt. Bisher hatten wir alles ganz gut im Griff. Stillen funktionierte toll, schlafen klappte wunderbar... Doch seit ca. 3 Wochen durchgehend will meine Tochter nachts nicht mehr so recht schlafen. Sie geht um 19h fix und fertig (problemlos) ins Bett, steht aber nach 1 Stunde wieder auf. Ist dann total erledigt, wehrt sich aber richtig gegen den Schlaf und lässt sich nur schwer beruhigen. Wenn wir dann endlich schlafen, kommt sie alle 2 - 3 Stunden und will trinken. Vor dieser "Phase" hat sie bereits tlw. 8 Stunden am Stück durchgeschlafen und ist nachts nur 1 - 2 mal gekommen. Ich weiß, dass Entwicklungs- und Wachsstumsschübe das Schlafverhalten durcheinander bringen können, aber doch nicht wochenlang, oder? Einige Anmerkungen: Genau zu Beginn dieser Phase hatten wir die 2. Impfung. Das Impfen ist aber kein Problem gewesen (auch beim 1. Mal nicht). Ein etwas quengeligerer Tag, sonst nichts. Außerdem haben wir ein paar Tage danach von der Wiege aufs Gitterbett gewechselt, weil der Platz zu eng wurde. Hat aber die Situation eigentlich auch verbessert, weil sie wieder schnell eingeschlafen ist. Hab bei der Hebamme nachgefragt, die meinte, ich soll mit dem Zufüttern anfangen, weil sie ev. einfach zu wenig gesättigt ist. Das kann ich kaum glauben, weil die Kleine immer schon mit dem Trinken aufhört, auch wenn Mumi noch zur Genüge vorhanden wäre. Zähne dürften auch noch nicht kommen... Dazu macht sie noch zu wenige Anzeichen! Für Tips wäre ich wirklich dankbar! Lg

von Ylvie1012 am 08.04.2013, 14:29



Antwort auf: Schlafprobleme

Liebe Ylvie1012, es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welt

von Biggi Welter am 08.04.2013



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