Frage: Schlafen und Stillrhythmus

Hallo Fr. Welter, Unser Sohn ist 11 1/2 Wochen alt und ich stille ihn noch voll. Nun habe ich eine Frage zwecks dem Schlafen und dem Stillrhythmus. Wenn unser kleiner tagsüber vermehrt wach ist kommt er meistens alle 2 Stunden zum trinken. Zudem ist es so dass ich das Gefühl habe das wir noch keinen richtigen Stillrhythmus haben, da er manchmal mehr schläft tagsüber und manchmal weniger. Es ist immer ganz unterschiedlich wie er trinkt und eigentlich heißt es doch dass er langsam einen Stillrhythmus haben müsste. Stimmt das oder mach ich mir unnötig Gedanken?? Es ist auch so wenn ich mich mit anderen Mamas unterhalte deren babys im gleichen alter sind, dass sie sagen dass ihre Kinder mehr wach sind und unser kleiner nicht so. Mach mir manchmal sorgen wenn er noch soviel Schläft- ist das normal?? So nun noch eine andere Frage. Seit gestern Abend kam er in der Nacht meistens alle 2 stunden und trinkt dann meisten nur so 5-7 Minuten. Zudem fühlt sich keine Brust heute morgen etwas schlaff an und ich habe irgendwie das Gefühl dass die Milch zu wenig ist. Ich hatte bisher eigentlich immer zu viel Milch. Es ist eben auch so (wie schon oben geschrieben) dass er in der letzten Woche immer tagsüber alle 2 Stunden kommt. Nun wollte ich wissen in meine Milch nicht mehr reicht oder ob dies normal ist?? Vielen dank im voraus. MfG aberle2010

von Aberle2010 am 18.09.2012, 10:22



Antwort auf: Schlafen und Stillrhythmus

Liebe Aberle2010, der „regelmäßige Rhythmus" ist eine Illusion, den es in der Regel nicht viel häufiger gibt als weiße Einhörner und die oft verzweifelten jungen Mütter jagen einem Ideal aus Hochglanzbroschüren hinterher, das mit der Realität wenig zu tun hat. Das klingt jetzt etwas erschreckend, doch sobald eine Mutter erkannt hat, dass ihr Baby sich ganz normal verhält und dass der Alltag mit einem Baby nur wenig mit dem Bild gemein hat, das eine idealisierte und glorifizierte Mutterschaft zeigt, kann sich die Frau entspannen, muss nicht mehr einem unerreichbaren Ideal hinterher jagen und kann sich daran machen, sich auf das Baby einzulassen und kann wieder neue Energie sammeln. Babys sind individuelle Persönlichkeiten, auch was ihr Schlafverhalten angeht. Statistisch gesehen schlafen Babys während des 1. und 2. Monats 16 bis 19 Stunden, während des 3. und 4. Monats 15 bis 18 Stunden, während des 5. und 6. Monats 14 bis 16 Stunden, während des 7. und 8. Monats 13 bis 15 Stunden und während des 9. bis 12. Monats 12 bis 14 Stunden pro Tag (selbstverständlich nicht an einem Stück). Aber wie gesagt, das sind nur Durchschnittswerte. Weiche Brüste sind KEIN Hinweis auf zu wenig Milch, im Gegenteil, nach den ersten Wochen ist es absolut normal, dass die Brust wieder weich (und oft auch kleiner wird). Das bedeutet nicht, dass die Milch weniger geworden ist, sondern ist ein Hinweis darauf, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Achten Sie einmal auf die folgenden Anzeichen bei Ihrem Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 130 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Baby auch satt wird. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 18.09.2012



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