Liebe Biggi,
Meine Tochter ist knapp 10 Monate alt, sie wird noch oft gestillt, isst aber auch Mittagsbrei (meist nicht so gut), den Nachmittagsobstbrei und Abendbrei aber gerne.
Sie ist am Tag ein fröhliches und neugieriges Baby. Nur das Schlafen ist für mich ein Problem:
- Tagsüber macht sie zwei Schläfe. Da sie sich schwer ablegen lässt und dann nach 30 Min müde wach wird, hab ich sie bisher auf meinem Arm schlafen lassen (oder in der Trage). Dann schläft sie jeweils 1-2 Std.
- Abends geht sie mühelos mit Ritual und stillen gegen 19:30/ 20 Uhr ins Bett- sie schläft auf meinem Arm ein und dann lege ich sie neben mich ins Beistellbett. Dann wird sie aber nach ca 30 min wieder wach, wieder Beruhigungsstillen, dann schäft sie ca 1-2 Std. Nachts kommt sie dann aber auch weiter alle 1,5- 2 Std und schläft nur mit Stillen wieder ein. Und gegen 5 ist die Nacht dann auch vorbei.
Was kann ich machen, damit sie entweder nicht mehr so oft wach wird oder wenigstens bis 6 Uhr schläft? Auch am Tag wäre es eine Entlastung, wenn sie in ihrem Bett schlafen würde. So wie es jetzt ist, braucht sie halt eine 24 Stunden Betreuung. Mein Mann unterstützt super, aber da sie schon 10 Monate alt ist, sollte sich doch allmählich alles etwas entspannen? Ich dachte das verwächst sich irgendwann ? Kann ich da etwas machen (außer schreien lassen...). Neben ihr stehen und beruhigend einreden bringt nix, sie krabbelt dann im Bett rum und spielt los...
von
Elli 1985
am 24.03.2021, 12:33
Antwort auf:
Schlafen / Stillen - Baby 10 Monate
Liebe Elli 1985,
ich kann mich noch gut an diese anstrengende Zeit erinnern, damals war mein größter Wunsch einfach mal alleine duschen zu können, ohne dass meine Tochter auf meinen Arm wollte.
Deine Kleine scheint ein großes Nähebedürfnis zu haben und Du solltest es Dir so einfach wie möglich machen.
Dein Kind kannst Du nicht ändern, aber Du kannst Wege finden, damit diese anstrengende Zeit leichter wird.
Es gibt Gründe, warum Dein Kind aufwacht, sobald Du es hinlegst. Es wird einfach deshalb wach, weil es durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Das gemeinsame Schlafen hat eine ganze Reihe von Vorteilen und verhilft der Mutter zu mehr Schlaf.
Möglicherweise wird Dein Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen.
Vielleicht habt Ihr so viel Platz in Eurem Schlafzimmer, dass Ihr zum Beispiel ein Gitterbett (mit der Matratze auf gleicher Höhe wie Eure) direkt an euer Bett anschließen lassen könnt. Das Gitter an der Eurem Bett zugewandten Seite lasst Ihr weg und Euer Baby kann dann einfach nach dem Stillen in das "Beistellbett" geschoben werden.
Manche Familien gehen auch einen ganz radikalen Weg und montieren das Bett auseinander und schlafen nur noch auf Matratzen, die mit dem Lattenrost direkt auf dem Boden liegen. Das schadet dem Rücken dann sicher nicht :-) und Dein Kind kann nicht irgendwo herunter fallen.
Diese Phase jetzt ist furchtbar anstrengend, aber sie geht vorbei. Dein Baby wird jeden Tag reifer und irgendwann lernt es von ganz alleine, besser zu schaffen.
Ich wünsche Dir von Herzen bald bessere Nächte!
Biggi
von
Biggi Welter
am 24.03.2021