Schadet "Behinderung" des Saugbedürfnisses?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Schadet "Behinderung" des Saugbedürfnisses?

Liebes Team, mein Sohn ist nun bald 13 Monate alt. Er schläft nur beim bzw. nach dem Stillen, bem Tragen, im Kinderwagen und Auto ein (eigentlich also überall, nur nicht im Bett liegend ;) Er nimmt keinen Schnuller. Vor einigen Wochen habe ich tagsüber abgestillt, weil er gut isst und ich auch einfach nicht mehr wollte. Er macht selber keine Anstalten, an die Brust zu geben (also zerrt nicht am Oberteil oder so). Ich fahre ihn dann eben in der Karre durch die Gegend, so dass er schlafen kann. Nachts geht es nur mit Stillen, manchmal alle 2 Stunden, manchmal seltener, morgens oft häufiger. Das ist für mich (im Moment) ok. Nun hat er mal wieder einen Schub (auch schon länger - bei ihm dauern die immer wochenlang), und manchmal denke ich, wäre er vielleicht zufriedener, wenn er zur Beruhigung schnullern könnte. Nun stille ich ja aber tagsüber nicht mehr und möchte es auch nicht mehr. Schadet das meinem Kleinen? Ich trage ihn stattdessen sehr viel herum und er versucht sich mit seinen Fingern im Mund zu beruhigen (klappt aber nicht). Danke euch!

von Poohbär am 22.05.2013, 20:25



Antwort auf: Schadet "Behinderung" des Saugbedürfnisses?

Liebe Poohbär, wenn dein Kind ein hohes Saugbedürfnis hat, sollte dieses gestillt werden. Der Schnuller ist allerdings nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. • Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. • Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. • Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. • Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 22.05.2013