Liebe Biggi!
Erst einmal danke für deine nette Antwort - und dann sooo spät in der Nacht! Felix hat letzte Nacht wieder etwas länger ausgehalten (2-3 Stunden) und auch am Tag war es besser, so dass ich hoffe, dass das Schlimmste überstanden ist. Ich habe jetzt noch eine andere Frage: Wenn man künstliche Schnuller vermeiden soll, selbst aber mal eine "Nuckelpause" braucht oder einfach unterwegs ist, was kann ich meinem doch sehr sauglustigem Kind dann als Nuckelersatz anbieten? Ich habe ihm schon mal den Schnuller angeboten; in manchen Momenten nimmt er ihn auch (nicht immer). Jetzt möchte ich aber lieber keinen Schnuller mehr geben, nur wie gesagt, was tun in solchen Momenten, in denen ich doch nicht die Brust geben kann? Und wie äußert sich eigentlich eine Saugverwirrung?
Liebe Grüße Petra
Mitglied inaktiv - 14.11.2001, 21:57
Antwort auf:
Saugverwirrung
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Liebe Petra,
es entwickeln nicht alle Kinder eine Saugverwirrung durch Schnuller und andere künstliche Sauger. Gelegentlich und wie ein Medikament dosiert kann ein Schnuller auch einmal sehr nützlich sein, ABER: da wir nicht im Voraus wissen, welches Kind mit einer Saugverwirrung reagieren wird und welches nicht, ist es vor allem in den ersten Wochen sinnvoll, auf Schnuller und Co zu verzichten.
Alternative Beruhigungsmöglichkeiten sind viel Körperkontakt z.B. durch Tragen. Auch das Bündeln (das Einwickeln des Babys in eine Decke oder ein Tuch) kann beruhigend wirken. Baut man dem Baby ein „Nest", in dem sein Bewegungsraum begrenzt wird, fühlt es sich geborgen und wohl. Babymassage oder ein warmes Bad wirken entspannend und beruhigend auf die meisten Babys. Schaukelbewegungen (im Tragetuch, in einer Wiege, einer Hängematte oder auch im Kinderwagen) empfinden fast alle Kinder als angenehm und beruhigend.
Zum Saugen kann man(n) dem Kind auch einen Finger anbieten (auch Väter haben Finger und können ein Baby herumtragen, massieren usw.!!!)
Manchmal hilft es auch, den Fokus vom Kind zu nehmen, so dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Oder das Kind wechselt aus dem Armen der erschöpften Mutter in die Arme des Vaters, der Großmutter oder einer anderen liebevollen Person.
Ein saugverwirrtes Kind reagiert hektisch an der Brust, dreht den Kopf hin und her, fasst die Brust und stößt sie bei dem Versuch zu saugen wieder aus dem Mund. Es macht vielleicht den Mund nicht mehr weit genug auf, fasst nur noch die Brustwarze und nicht auch einen Teil des Brustwarzenhofes, beim Saugen sind die Wangen eingezogen (so wie wenn wir an einem Strohhalm saugen). Und das Kind ist unglücklich.
Ich hoffe, dass Du diese Erfahrung nicht machen musst.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.11.2001
Antwort auf:
Saugverwirrung
Eine Saugverwirrung äußert sich daran, dass das Kind nicht mehr richtig an der Brust trinken möchte (oder kann?). Ich habe nämlich das Problem. Mein Sohn bekommt abgepumpte Milch in der Flasche, wenn ich arbeite. Er macht riesen Stress an der Brust und trinkt wesentlich besser aus der Flasche. So kann es zum Ende des Stillens kommen. Jetzt versuche ich ihm den Schnuller abzugewöhnen-ist noch stressiger! Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich ihm nie den Schnuller angeboten. Das Saugbedürfnis lässt sich auch mit den eigenen Fingerchen befriedigen.
Mareike
Mitglied inaktiv - 15.11.2001, 16:00