Frage: Saugverwirrung?

Seit unser Sohn (heute 10 Wochen alt) Ende Dezember das erst Mal in einen Stillstreik getreten ist und ich nach möglichen Ursachen gesucht habe, geht mir das Thema Saugverwirrung nicht aus dem Kopf und ich bin immer wieder am überlegen, ob unser Sohn eine hat. Google ist Fluch und Segen :-( Er bekommt seit er ca. 2 Wochen alt ist einen Schnuller, nachdem die Hebamme meinte, dass er so super trinkt und er angefangen hat am Daumen zu lutschen. Er ist kein riesen Schnullerfan, nimmt ihn aber gerne mal zum Einschlafen in der Trage, im Auto zur Beruhigung oder ab und zu im Kinderwagen. Meist spuckt er ihn aber schnell wieder aus. Nachts bekommt er ihn auch nur, wenn er mal extrem unruhig ist. Eine Flasche bekommt er nicht. Er hat bisher immer sehr gut zugenommen, wenn auch nicht mehr so rasant wie in den ersten Wochen. Eine Zeit lang ließ er sich nur im Halbschlaf anlegen und hat sonst die Brust angebrüllt...bzw. hab ich es dann eine Weil gar nicht mehr versucht ihn wach anzulegen, weil ich Angst vor einer erneuten Brustverweigerung hatte. Genau das Phänomen hattest du des öfteren in Zusammenhang mit einer Saugverwirrung gebracht. Vor ein paar Tagen habe ich mich dann wieder getraut ihn wach anzulegen und "taadaaa" es hat problemlos funktioniert. Also erstmal total happy und beruhigt. Gestern dann aber mal wieder Geschrei an der Brust, er hat kurz angesaugt, aber nicht richitg und dann gebrüllt. Weitere Anlegeversuche sind gescheitert. Nach einem Schläfchen ging es dann aber wieder problemlos. Heute früh konnte ich ihn wach anlegen, aber er hat immer wieder losgeslassen, den Kopf nach hinten geschmissen und dann aber wieder hastig angedockt. Könnte ja auch für eine Saugverwirrung sprechen. Also ist das Thema wieder viel zu präsent in meinem Kopf! Dazu aber eine Frage: Wenn er loslässt ist die Brustwarze meist voll mit Milch und auch sein Mund hat viele Milchtropfen. Er schafft es auch immer sehr schnell und zuverlässig den MSR auszulösen und ich höre ihn immer schlucken mal schneller und gluckernd, mal ruhig und nur das "K"-Geräusch. Außerdem spuckt er gerne mal nach dem Stillen. Kann es also auch einfach sein, dass ich manchmal zuviel Milch habe und er die Menge nicht so richtig in den Griff bekommt? Oder, dass er einfach doch satt ist und ich die Hungeranzeigen falsch deute? Manchmal lässt er sich auch nicht perfekt anlegen und hat dann nur die Brustwarze mit bisschen Vorhof im Mund, saugt aber trotzdem gut und schluckt. Wenn ich das merke, löse ich ihn und wenn er dann "zuschnappt" sieht es besser aus, aber nicht immer. Ich hatte auch schon telefonischen Kontakt mit einer Stillberatung in unserer Gegend und sowohl sie, als auch meine Hebamme glauben nicht unbedingt an eine Saugverwirrung. Meine Hebamme glaubt, so was gibt es gar nicht und die Stillberaterin meinte, es könnte auch nur eine Phase sein. Angeschaut hat es sich aber niemand. Dennoch geht mir der Gedanke nicht aus dem Kopf und ich freue mich über eine weitere Meinung. Falls er eine Saugverwirrung hat, würde er dann so gut zunehmen? Könnte er so schnell den MSR auslösen und so hörbar schlucken? Oder kann das alles auch bei einer Saugverwirrung genau so passieren und ich sollte frühzeitig einschreiten. Ohne Grund möchte ich ihm den Nucki allerdings nicht verwehren, weil er doch manchmal gute Dienste leistet. Ich will mich nicht ständig verrückt machen, aber irgendwie geht der Gedanke einfach nicht aus dem Kopf. Vielleicht kannst du mich beruhigen. Danke & Viele Grüße Lina

von lina.springer1981 am 30.01.2020, 09:55



Antwort auf: Saugverwirrung?

Liebe Lina, eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Lass den Schnuller doch einfach mal ein paar Tage komplett weg, dann wirst Du sehen, ob es besser wird. Sicherlich könnte es auch sein, dass Su einen starken Milchspendereflex hast, mit dem Dein Baby nicht zurecht kommt. Hast du mal geschaut, ob es eine Stillberaterin in deiner Nähe gibt?? Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis du jemanden erreichst oder sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich auch diese Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 30.01.2020



Antwort auf: Saugverwirrung?

Ach ja, weil ich eine zeitlang ohne Waage Angst hatte, dass er nicht genut zunimmt, haben wir mal ein paar Tage die Windeln gewogen und kommen immer locker über 500 g (das Gewicht der Trockenen abgezogen) manchmal sogar über 600 g. Aktuell wiegt unser Sohn knapp 5900 g, Geburtsgewicht war 3580 g. Vielleicht hilft die Info noch, um die Situation besser einschätzen zu können.

von lina.springer1981 am 30.01.2020, 09:58



Antwort auf: Saugverwirrung?

Liebe Biggi, vielen Dank für dein Antwort. Die klassischen Infos zum Thema Saugverwirrung habe ich jetzt bereits oft im Forum gelesen. Leider hab ich in deiner Antwort keine Antwort auf meine Fragen gefunden und wie du die beschreibene Situatino einschätzt. Ich habe heute aus Interesse mal die Windeln gewogen. Es waren um 17 Uhr bereits über 600 g. Er bekommt als mehr als genug Milch. Spricht das nicht sogar gegen eine Saugverwirrung? Ich bin wirklich verwirrt und würde mich über eine Antwort auf meine Fragen freuen. Wie gesagt, was eine Saugvewirrung ist weiß ich bereits.

von lina.springer1981 am 30.01.2020, 19:47



Antwort auf: Saugverwirrung?

Liebe Lina, es tut mir leid, wenn ich auf Deine Frage nur pauschal antworten KANN, denn ich kenne Dein Kind nicht und sehe auch nicht, wie es sich an der Brust verhält. Es KANN eine Saugverwirrung sein (auch wenn Dein Baby ausreichend zunimmt), es KANN der zu starke Milchspendereflex sein, es KANN sein, dass Dein Baby einfach überreizt ist. Ich kann Dir leider nur empfehlen, zunächst auf den Schnuller zu verzichten, um zu sehen, ob das Verhalten Deines Baby bessert. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 30.01.2020



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