Hallo......,
meine Tochter ist 8 Wochen alt. Sie wurde geboren 36+0 ! Ein spätes Frühchen !
Soweit hat sie sich prächtig entwickelt. Sie war auf der Intensivstation ! Dort hat man ihr 12 Std nach der Geburt ohne meine Einverständnis die Flasche gegeben. Unser Aufenthalt im Krankenhaus betrug 4 Wochen ( ich lag vorher schon 6 Wochen dort wegen stärker Blutungen). In der Zeit war es mir nicht möglich Sie an die Brust zu gewöhnen. Sie trank mal mehr mal weniger gut. Zum Entlassen reichte es jedoch nie. Nach 4 Wochen bequatschen lassen der Schwestern gab ich ihr die Flasche damit wir endlich nach Hause konnten (in dem Fall ging es um mich und mein Aufenthalt sowie Wohlbefinden) meine Hebamme versprach mir, mich dabei zu unterstützen was das Stillen angeht.
Ich habe meine Kleine immer wieder angelegt. Sie trinkt mal gut mal schlecht. Meistens jedoch wird sie Bockig, macht sich steif und schreit. Mittlerweile bin ich sehr verzweifelt. Ich habe mir nun vor kurzem das Brusternährungsset von Medela gekauft. Sie verhält sich mit dem Set genau so. Ich pumpe seit Ihrer Geburt mit einer elektrischen Doppelpumpe von Medela. 8-9 täglich ! Gesamtmilchmenge täglich ca 700-850ml. Ich möchte mein Kind gern voll stillen. Ich denke, es scheitert nicht an meiner Milchmenge. Habe ich überhaupt noch eine Chance, dass ich Sie an die Brust bekomme ? Meine Hebamme sowie ansässige stillberatung sagen immer ich soll nicht aufgeben und es immer wieder versuchen. Das tue ich aber bereits seit 8 Wochen. Ich merke, dass diese Situation sehr an mir nagt. Ich vermisse das Stillen und die Beziehung zu meinem Kind sehr und ich bin sehr verzweifelt deshalb. Es geht mir sehr schlecht damit. Deshalb würde ich gern ihre Meinung wissen !
von
Erna77
am 02.01.2015, 18:58
Antwort auf:
Saugverwirrung
Liebe Erna77,
ich verstehe gut, wie sehr dich eure Situation frustriert! Du möchtest so gern die Stillbeziehung zu deiner Tochter leben, und es will nicht wirklich klappen. Das ist eine große Enttäuschung, und du bist nicht die erste Mutter, die darunter wirklich leidet. Ich habe großes Mitgefühl mit dir!
Es ist tatsächlich so, dass du immer wieder und immer weiter probieren solltest, ihr die Brust schmackhaft zu machen. Vielleicht können das auch unterschiedliche Stillpositionen sein, unter der dann vielleicht eine ist, die ihr zusagt. Oder du stillst, während du auf einem Gymnastikball sitzt und wippst. Das hat schon so manches Kind beruhigt.
Leider kann niemand wirklich wissen, ob es klappen wird oder nicht, aber ich kenne viele Mütter, die wochenlang durchgehalten haben und am Ende belohnt wurden, als es dann wirklich klappte und sie ihre Babys (voll) stillen konnten!
Sollte es nicht funktionieren, tröstet dich vielleicht dieser Text von Márta Guóth-Gumberger, IBCLC aus Rosenheim, mit dem Titel "Wenn es mit dem Stillen trotz allem nicht klappt":
"Die biologische Möglichkeit, Ihr Baby zu stillen, ist manchmal nur theoretisch vorhanden, weil die Hindernisse so groß sind. Mangelnder Rückhalt in Familie und Umgebung, sehr große Anforderungen an die Mutter, Krankheit bei Mutter und/oder Kind, Stress, Angst, Sorge, zuwenig Unterstützung und Information von medizinischem Personal, falsch eingefädelte Verhaltensweisen in der Klinik, fehlende Information zur richtigen Zeit, Temperament und Saugtechnik des Babys, frühere Misserfolgserlebnisse beim Stillen und das gesellschaftliche Klima können einzeln oder in Kombination die Stillbemühungen der Mutter um den Erfolg bringen. Sie erleben dann vielleicht Versagensgefühle, aber halten Sie sich all die erschwerenden Faktoren in Ihrer Situation vor Augen. Denken Sie daran, dass Stillen zum Ziel hat, eine liebevolle Mutter-Kind-Bindung zu ermöglichen. Das Stillen erzwingen zu wollen, würde das Gegenteil bewirken. (...) Vielleicht klappt aber auch das nicht. Sie erleben in jedem Fall Trauer um den Verlust einer komplikationslosen Stillbeziehung bzw. einer Stillbeziehung überhaupt. Lassen Sie diese Gefühle der Trauer zu, aber bleiben Sie nicht bei ihnen stehen. Sie haben die Möglichkeit, auf andere Weise Ihrem Kind die Nähe, Geborgenheit und Bindung zu geben, die beim Stillen entstehen würden. "
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 02.01.2015
Antwort auf:
Saugverwirrung
Hallo Kristina,
ich danke Ihnen für die lieben und aufbauenden Worte ! Ich denke, mir fällt es ungemein schwer die Situation zu akzeptieren so wie sie ist.
Sicher könnte ich was meine Gefühle betrifft noch einiges mehr schreiben, denn allein die Schwangerschaft war nur mit Komplikationen behaftet. Somit wäre das Stillen ein wunderbares Erlebnis für mich. Ich sehne mich sehr danach ! Ich werd es immer mal wieder versuchen ! Ich denke um den Stresspegel so gering wie möglich für beide zu halten, sind 2 Versuche am Tag erstrebenswert oder was meinen Sie ?
von
Erna77
am 03.01.2015, 11:15