Hallo,
mein Baby wird Sonntag 3 Wochen alt.
Es trinkt super an der Brust. Schnuller will es nicht...
Ab und zu (ca. 1-2 Mal in der Woche, für 1 Mahlzeit) würde ich meinem Baby gern abgepumpte Mumi in der Flasche geben.
Dies würde ich nur machen wenn ich zb unter Arbeitskollegen bin und das Baby Hunger hat.
Ich möchte vor denen nicht stillen (und vielleicht mal in manch anderer Situation) und in der kurzen Zeit die wir uns sehen möchte ich mich nicht zum Stillen zurückziehen sondern einfach die Flasche geben (hab ich gestern zum ersten Mal gemacht und Baby nimmt die Flasche super an).
Ist das oke wenn ich es selten mal mache? Oder kann allein das schon zur Saugverwirrung führen?
Gruß Aquarius
Mitglied inaktiv - 31.03.2011, 10:14
Antwort auf:
Saugverwirrung
Liebe Aquarius,
um deine Frage zu beantworten zitiere ich dir aus dem "Handbuch für die Stillberatung" von La Leche Liga:
"Viele Stillexperten haben beobachtet, dass ein
Neugeborenes auf den Wechsel zwischen Brust und Flasche während der
ersten Lebenswochen mit Verwirrung reagieren kann (Neifert, 1995). Diese
Verwirrung kann dadurch verursacht werden, dass das Baby seine Zunge, seinen Kiefer und seinen Mund beim Stillen anders bewegt als beim Saugen an einer Flasche, einem Beruhigungssauger (Schnuller) und den meisten Formen der Stillhütchen (Newman, 1990). In einer Studie zeigte sich, dass 30 % der Mütter, deren Babys im Krankenhaus Flaschen erhalten hatten, von ernsthaften Stillproblemen berichteten, gegenüber 14 % der Mütter, deren Babys keine Flasche erhalten hatten (Cronenwett, 1992).
Kittie Frantz, eine frühere LLL Stillberaterin, Kinderkrankenschwester
und Ausbilderin für Stillberatungskurse an der Universität von Kalifornien,
Los Angeles, schätzt, dass künstliche Sauger während der ersten drei bis vier Wochen bei 95 % der Babys zu einer augverwirrung führen. Manche Babys reagieren nach einer Woche, während der sie mit der Flasche gefüttert wurden, mit einer Saugverwirrung, andere bereits nach ein oder zwei Flaschen - oder anderen künstlichen Saugern. Ein Baby, das in den ersten drei oder vier Wochen gut an der Brust trinken gelernt hat, ist weniger anfällig für eine Saugverwirrung.
...
Dr. Ruth Lawrence warnt vor dem Gebrauch eines Beruhigungssaugers
während der ersten Lebenswochen, weil die Möglichkeit besteht, dass das
Baby auf den Sauger "geprägt" werden kann. Diese "Prägung" kann dazu
führen, dass das Baby eine Vorliebe für feste und unnatürlich geformte Sauger entwickelt. Der Begriff "Prägung" wird auch benutzt, um die Bindung zu beschreiben, die manche Tiere zu dem ersten Objekt oder Lebewesen aufbauen, das sie zu Gesicht bekommen. "Das Saugen am Daumen oder Beruhigungssauger stellt eine Ersatzhandlung dar für etwas, was normalerweise zu einer Prägung auf die mütterliche Brustwarze führt. ...
Auch wenn der Begriff ›Saugverwirrung‹ noch keinen Eingang in die medizinische Literatur gefunden hat, gibt es eindeutige psychosomatische Beweise dafür, dass die Prägung eines Menschen durch die Einführung eines Fremdobjektes während der Prägephase verändert werden kann" ."
Wenn es nötig sein sollte, dass gefüttert wird, dann könnt ihr das auch mit einem Becherchen machen.
Dein Kleiner wird ein paar Anläufe brauchen (und ihr auch) bis er den Dreh raus hat, wie er die Milch aus dem Becherchen bekommt. VIelleicht hilft dir dieses Video:
http://www.youtube.com/watch?v= G NJGerSZY&feature=related
und
http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc
Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Man kippt den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Man kann aber natürlich auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 31.03.2011