Frage: Saugverwirrung

Hallo, ich habe einige Beiträge zum Thema Saugverwirrung gelesen. Zum Teil hatte ich den Eindruck, daß sie über meine Tochter (5 Monate) berichten. Ich stille voll, jedoch nimmt meine Tochter den Schnuller seit sie ca. 2 1/2 Monate ist. Vorher hat sie ihn total abgelehnt. Meine Hebamme, die mich nach der Geburt betreut hat, gab mir sogar immer wieder Tips, wie ich ihr den Schnuller angewöhnen kann, damit sie nicht immer bei mir saugt und die Milch austrinkt, wenn sie nur nuckeln will. Sie hat gemeint, daß ich unbedingt auf 2 Stunden Abstand kommen soll - falls sie vorher trinken will, soll ich die Zeit mit dem Schnuller überbrücken. So. Jetzt ist mein Kind seit einiger Zeit extrem unruhig beim Trinken - sie saugt, nimmt ein paar schluck, sieht mich an, quengelt oder lächelt. Dann stecke ich ihr den Schnuller in den Mund, und die Welt scheint wieder in Ordnung zu sein. Was mir aber ein Problem macht ist, daß meine Tochter meine Brustwarze immer wieder verliert und dann von selbst ganz komisch wieder einsaugt, daß es richtig weh tut. Genauso läßt sie den Sog beim Saugen immer wieder aus - oder verliert ihn. Auf jeden Fall kommt mir vor, in einem Teufelskreis gelandet zu sein. Weiters bin ich drauf gekommen, daß sie besser einschläft, wenn sie etwas zum nuckeln hat (aber nicht die Brust). So. Jetzt habe ich diverse Beiträge gelesen, und habe Angst, daß auch mein Kind an einer Saugverwirrung leidet und immer weniger zunimmt. Bei der letzten Wiegung hat sie in 2 Wochen nur 210 g zugenommen und meine Hebamme hat gemeint, daß das fast zu wenig sei, ich also schon mit der Beikost beginnen soll. Dieser Gedanke gefällt mir allerdings nicht wirklich, da ich so lange wie möglich stillen will. Meine Tochter wog bei der Geburt 3340 g, jetzt 5 Monate später genau 7000g. Ich habe jetzt ca. 2 Tage den Schnullergebrauch stark eingeschränkt, und bin der Meinung, daß sie bereits besser trinkt. Jedoch haben wir ein großes Theater beim Einschlafen, da sie anscheinend etwas zum nuckeln braucht. Ich gebe ihr die Brust - eine nach der anderen - bis sie leer sind, dann fängt sie an zu weinen, schreien, granteln. Dann nimmt sie mit aller Kraft meine Finger und fängt an wie wild daran zu nuckeln, sonst nimmt sie ihren Daumen. Das will ich ja auch wieder nicht. Denn ich denke, daß der Daumen um nix besser ist als ein Schnuller. Also stecke ich ihr den Sauger in den Mund (wie gerade vorher) und im nu dreht sie die Augen über und schlaft ein. Damit ich mein Kind zum Einschlafen bringe muß ich auch ca. 1 bis 1 1/2 Stunden in einem ruhigen Raum mit ihr am Arm umhergehen(tagsüber und abends). Ich schaue auch, daß ich tagsüber die schlimmsten Reize vermeide. Neben ihr gibt es kein Fernsehen, kaum viele Leute auf einmal,... Es gab Wochen da hat sie maximal 1/2 Stunde tagsüber geschlafen, am Abend hat sie beim Einschlafen geschrien wie am Spieß. So. Jetzt habe ich einen halben Roman geschrieben, aber ich hoffe doch einige Tips bezüglich Saugverwirrung, Schnullergebrauch und Einschlafhilfe zu bekommen. liebe Grüße, Ines

Mitglied inaktiv - 20.07.2009, 21:08



Antwort auf: Saugverwirrung

Liebe Ines, es spricht tatsächlich einiges für eine Saugverwirrung. Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Die nächsten Tage werden bestimmt nicht einfach werden, aber Sie sollten den Schnuller erst einmal gänzlich verbannen, damit Ihr Baby wieder das korrekte Trinken an der Brust lernt. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. • Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. • Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. • Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. • Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Außerdem sollten Sie sich an eine kompetente Beraterin vor Ort wenden, die das Saugverhalten des Kindes einmal beurteilen kann. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 20.07.2009



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