Saugverwirrung oder Saugschwäche

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Saugverwirrung oder Saugschwäche

Hallo, ich habe am 19.9. per notgedrungener Re-Sectio entbunden und "musste" vom zweiten Lebenstag an zufüttern. Mein Kleiner Schatz trinkt recht viel, mittlerweile (wenn ich mit dem stillen zusammen richtig gerechnet habe) um die 224 ml. Ich habe heute eine Stillprobe gemacht um einfach mal kurz zu sehen wie viel er ca trinkt. Es waren gerade mal +40/50g. Und das nach über einer Stunde stillen. Das große Problem von Anfang an war vorrangig die Dauer. Er trinkt jede Seite mindestens 30 Minuten. (Minimum) Teilweise stillen wir sogar über zwei Stunden. Er schläft trotz kitzeln, wickeln, ausziehen usw. permanent ein, teilweise nach zwei mal nuckeln.Brustkompression habe ich ausprobiert, hat aber keine Wirkung gezeigt außer, dass er die Brust losgelassen hat. Er schreit seit gestern auch immer wieder beim stillen und wird richtig zickig. Ich denke, weil er einfach manchmal lieber die Flasche möchte, anstatt sich weiter an der Brust anzustrengen. Mache ich dann unbeirrt weiter, schreit er sich so ein, dass nix mehr funktioniert. Unsere Stillmahlzeiten laufen ungefähr so aus: Er trinkt abwechselnd an jeder Brust, zwischendrin wird aufgestoßen und gewickelt um ihn wenigstens eine kurze Zeit wachzuhalten, (zwischendurch werden noch die Brüste angebrüllt) nach 1-2 Stunden ist Schluss und er pennt komplett. Dann wird nochmal gewickelt und gepuckt oder er bleibt auf dem Arm. Keine 10 Minuten später fängt er an zu weinen und lutscht an seinen Fäustchen. Trösten, kuscheln usw. hilft nicht. Dann gibt's die erste 70 ml Flasche (Beba Pro Pre HA) und die haut er komplett weg. Dann ist meist wieder kurz Ruhe und er pennt wieder kurz weg. Dann wacht er wieder auf und trinkt dann nochmal aus Flasche 2 zwischen 30-70 ml. Danach ist er allerdings zufrieden. Ihn dann nochmal anzulegen anstatt die Flasche zu geben klappt so gut wie nie, oder er pennt nach zwei mal nuckeln weg. Wacht dann 2 Mnuten später wieder auf, nuckelt dann wieder zwei mal usw Er schläft auch recht lange für meinen Geschmack. Von 3 Stunden bis hin zu 9!!! Stunden war schon alles dabei. Der Durchschnitt liegt so bei ca 3,5 Stunden. Wie kann ich diese Misere beenden? Ich will auf gar keinen Fall abstillen, aber meinen Mini Me auch nicht "hungern" lassen. Und immer wieder anlegen, klappt nur kurz. Ich hatte erst befürchtet, dass meine Milchgmenge nicht reicht, aber nach dem stillen kann ich jedes mal ohne Probleme Milch aus der Brust drücken. Er saugt ab einem gewissen Punkt also nicht mehr ausdauernd genug bzw wird rasch müde und bekommt somit zu wenig? Denken Sie es könnte weiterhin so klappen oder wird meine Milch dann auf Dauer weniger und letztlich ganz weg sein? Für mich ist es okay, wenn es die Flasche dazu gibt. Aber ich möchte das innige vom stillen nicht missen. Er braucht das auch. Ohne wäre er bestimmt nicht so ausgeglichen. Und ein Stillhütchen könnte die ganze Sache bestimmt auch durchaus verschlimmern, oder? Und eine letzte Frage: Ist die Menge von 224 ml bei so einem jungen Säugling noch "normal"? Ich habe nur meine Tochter und die Erzählungen anderer zum vergleichen. Ich hoffe, ich konnte die ganze Sache einigermaßen verständlich erklären. Ich werde mich auch zusätzlich nach einer Stillberatung umsehen und hoffe fix einen Termin zu bekommen. Aber evtl haben Sie ja noch spontan einen Einfall bzw sehen das mit dem Stillhütchen anders (??). Liebe Grüße

von AnonBlackOp am 06.10.2017, 22:53



Antwort auf: Saugverwirrung oder Saugschwäche

Liebe AnonBlackOp, ich denke, du solltest unbedingt mal nach einer Stillberaterin in eurer Nähe suchen. Sie kann dich viel punktgenauer unterstützen als wir das übers Internet können. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Vielleicht hat dein Kleines schon eine Saugverwirrung durch die Flasche bekommen, und könnte mithilfe eines Brusternährungssets wieder zurück zum Vollstillen gebracht werden. Möglicherweise drückst du bei der Brustkompression zu stark, so dass der Saugschluss gelöst wird und dein Baby die Brust deshalb loslassen muss. Was die Milchmenge betrifft: ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. 224 ml in 24 Stunden wären eindeutig zu wenig. Daher nochmal mein Apell: Schau, ob du Unterstützung von einer Stillberaterin finden kannst, oder auch einer stillerfahrenen Hebamme!! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 06.10.2017



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