Hallo.
Ich bin am 19.November letzten Jahres Mutter einer wunderschönen kleinen Tochter geworden... Ich habe sofort mit dem Stillen begonnen und es lief auch sehr gut, bis dann die Milch weniger zu werden schien und ich ab der 4. Lebenswoche anfing mit PRE-Nahrung zu zufüttern. Das war dann ganz schnell das Ende meiner Milchbildung und ich stellte komplett auf Flschennahrung um. Ich war zu der Zeit mit meinen Nerven ziemlich am Ende (unser 1. Kind) und war fast erleichtert als auch ihr Papa sie dann füttern konnte. Aber seid dem bereue ich diese nachlässigkeit sehr. Ich habe dann in der letzten Woche in einer Zeitung etwas über die Möglichkeit der Relaktation gelesen. Unsere Tochter ist ein tolles, aufgewecktes Kind und hat sich auch mit der Flaschennahrung sehr gut entwickelt. Trotzdem lässt mich der Gedanke nicht los, dass stillen viel besser für sie wäre.Das bringt mich nun zu meiner eigentlichen Frage, ob eine Relaktion auch nach so vielen Wochen möglich und sinnvoll wäre, oder ob ich mich lieber damit abfinden sollte vor 10 Wochen die falsche Entscheidung getroffen zu haben.
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.
LG an83
von
an83
am 23.02.2012, 15:14
Antwort auf:
Relaktation nach 10 Wochen Flaschennahrung noch möglich?
Liebe an83,
man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien.
Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist.
Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss.
Am besten wenden Sie sich jetzt an eine Kollegin vor Ort und besprechen mit ihr in aller Ruhe, wie Sie vorgehen können, um Ihr Baby jetzt doch an die Brust zu führen und Ihre Milchproduktion optimal anzuregen.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.02.2012