Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Kind ist nun 8 Monate alt und wir haben nach 6 Monaten sehr langsam mit Beikost begonnen. Ich stille aber immer noch regelmäßig zwischendurch und nachts.
Mittags bekommt mein Sohn immer Gemüsebrei, meist mit Kartoffel.
Abends Haferbrei mit Obst.
Nun möchte ich langsam eine weitere Breimahlzeit einführen, ich dachte an einen Nachmittagsbrei, so wie es oft empfohlen wird.
Meine Hebamme hat mir aber gesagt, dass ich das Stillen zwischendurch beibehalten soll und somit die Reihenfolge des Breis wie folgt ändern soll:
- Morgens Getreidebrei mit Obst (bisher unser Abendbrei) - dann vormittags stillen
- Mittags Gemüsebrei - dann nachmittags stillen
- Abends Gemüsebrei
Macht das aus Ihrer Sicht auch Sinn?
Ich mache den Getreidebrei immer mit Wasser, da mir meine Hebamme gesagt hat, dass Stillkinder im 1. Lebensjahr grundsätzlich außer der Muttermilch keine Milch benötigen.
Zudem wurde mir empfohlen, mit Fleisch / Fisch erst im 10. oder 11. Monat zu beginnen.
Wie sehen Sie diese zwei Themen?
Mein Sohn hat etwas Hautprobleme (trockene, gerötete Hautstellen, auch schon vor der Einführung der Beikost). Daher bin ich mir vor allem mit dem Thema Milch im Brei unsicher.
In unserer Familie liegen aber sonst keine Hautprobleme oder Nahrungsunverträglichkeiten vor.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe.
Freundliche Grüße
von
TinchenK
am 05.07.2020, 22:10
Antwort auf:
Reihenfolge Brei - weitere Beikost nach Mittags- und Abendbrei?
Liebe TinchenK,
das können Sie so gut machen und auch ich würde Ihnen raten, im ersten Jahr möglichst keine artfremde Milch zu geben. So lange Ihr Baby ausreichend oft gestillt wird, braucht es keine andere Milch und Sie können milchfreie Breie anbieten. Ob Sie den Getreidebrei in der Früh oder am Abend geben, spielt keine große Rolle, machen Sie es so, wie das Baby es mag.
Ob ein Baby Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Während der Schwangerschaft legt das Kind Eisenreserven an. Bei reif geborenen Kindern reichen diese Reserven sechs bis neun Monate. Das wenige Eisen aus der Muttermilch wird optimal ausgenutzt, so dass die Reserven des Kindes teilweise geschont werden.
Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin C haltiger Bestandteil.
Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei (ab dem ersten Geburtstag) macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich.
Bei einer anderen Ernährungsform ist zwei bis dreimal pro Woche eine Fleischzufuhr notwendig.
Bei Fisch sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass er frei von Schwermetallen ist.
Gute Nacht
Biggi
von
Biggi Welter
am 05.07.2020