Liebe Stillberaterinnen,
meine Freundin hat eine 13 Mo alte Tochter,die nachts noch gern an der Brust trinkt.Sie raucht nur noch gelegentlich,da sie es zum Glück in der Schwangerschaft aufgegeben hat.Nun hat sie zwischendurch mal wieder Lust auf eine Zigarette.Die Frage ist,wie raucht sie "am Besten"um das Kind weitmöglichst zu schonen.Nach dem Stillen oder vor dem Stillen bzw hat es überhaupt Auswirkung auf die Muttermilch wenn sie tagsüber eine raucht und erst zum Einschlafen stillt??Danke für Ihre Mühe
von
crazymom76
am 04.05.2012, 10:17
Antwort auf:
Rauchen und stillen
Liebe crazymom76,
es ist schwer, jemandem, der uns wichtig ist, seine "schlechten Gewohnheiten" zu gönnen. Und viele Menschen sind empört, wenn eine stillende Mutter eben doch dem Drang zur Zigarette nicht immer wiederstehen kann. Zum Glück ist es nicht soooo schlimm, wenn man bestimmte Dinge berücksichtigt (was jetzt natürlich kein Freibrief zum Rauchen sein soll...):
Die Mutter sollte darauf achten, dass sie nicht neben dem Kind oder im selben Raum wie das Kind (oder im Auto) raucht, um es vor dem Passivrauchen zu schützen. Dies gilt auch für andere Raucher.
Außerdem sollte sie möglichst nach dem Stillen rauchen. Nikotin geht rasch in die Muttermilch über und hat eine Halbwertszeit von etwa 90 Minuten. Das heißt nach 90 Minuten ist die Hälfte abgebaut, nach weiteren 90 Minuten wiederum die Hälfte der verbliebenen Menge usw.
Ein Problem für Raucherinnen kann die Milchmenge sein. Rauchen senkt den Prolaktinspiegel der stillenden Mutter. Das Hormon Prolaktin fördert eine gute Milchproduktion und ist ein natürliches Beruhigungsmittel, das das Stillen für die Mütter angenehmer macht. Unter Umständen liegt es auch an dem niedrigeren Prolaktinspiegel von Raucherinnen, dass diese häufig frühzeitig abstillen.
Einige Mütter rauchen und stillen ohne offensichtliche Probleme, aber andere Mütter und ihre Babys kommen damit nicht zurecht. Es wurde eine Verbindung zwischen Rauchen und Unruhe bei Babys abgeleitet.
In einer Studie wurden 40% der von Raucherinnen gestillten Babys als unruhig (zwei bis drei Stunden "übermäßiges" Schreien) bezeichnet, verglichen mit 26% der von Nichtraucherinnen gestillten Babys (Matheson und Rivrud, 1989). Die Verbindung zwischen unruhigem Verhalten und Rauchen wurde auch bei mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Babys festgestellt, wenn es in dem Haushalt einen oder mehrere Raucher gab (Lawrence).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 04.05.2012