Frage: Radikal abstillen

Hallo Biggy, mein Junior ist 18 Wochen alt und abends geht seit 4 Tagen gar nichtsmehr ... er ist an sich ein Kind was wirklich wenig schreit aber kaum ist unser "Waschritual" beendet und er ist "bettgehfertig" und ich will ihn stillen gehts los...Sobald ich ihn (er hat Hunger!!) anlegen will fängt er an zu schreien und stemmt sich richtig weg , er schreit dann aber wirklich wie am Spieß, setz ich ihn hoch ist Ruhe oder bissl Gejammer...und so geht das hin und her, er dockt nicht mal an er brüllt sich regelrecht in Rage..das geht hier teilweise eine Stunde so bis er klitschnass geschwitzt ist und dann trinkt er irgendwann...und dann so als wär nix gewesen...Egal ob ich das im Wohnzimmer mache (wie immer) oder im abgedunkelten Schlafzimmer...meine 1.Frage :Wo ist sein Problem?? die 2.Frage, seit Wochen versuchen wir das leidige Thema Flasche und Becher egal welche Form,spielerisch ohne Hunger, während der Trinkmahlzeiten, egal auch welcher Inhalt oder Sauger er toleriert es nicht, er verweigert lieber das Essen komplett. Was wenn ich nicht mehr stillen mag, grad wegen dem abendlichen Gebrüll und tagsüber hampalt er auch nur umher, selbst im Dunkeln...ich hab keine Lust mehr und nun frage ich: kann ich radikal abstillen, also mal übers Wochenende verschwinden? Irgendwann wird er ja wenn ich nicht da bin was anderes trinkenmüssen oder? Eigentlich sieht so keine Abstilllösung aus aber wenn er keine Flasche etc.akzeptiert? Was mach ich dann mit meinen Brüsten? Wenn ich diesen Weg gehe? LG Sindy

von meerli am 05.07.2012, 07:21



Antwort auf: Radikal abstillen

Liebe Sindy, wenn ein Kind Brust und Flasche verweigert, ist es entweder völlig verwirrt oder aber es hat Schmerzen. Lass dein Kind vom Arzt ansehen, vielleicht hat es Schmerzen! Wenn Du jetzt für dich beschlossen hast, dass Du deinen Sohn abstillen willst, so kann ich dir nur davon abraten es auf durch "kalten Entzug" zu tun. Erstens kann dies zu einem schweren Bruch in der Beziehung zwischen dir und deinem Kind führen und zweitens gibt es keine Garantie, dass dein Sohn nach einem Wochenende oder einer Woche, die Du verschwunden warst nicht doch weiter an die Brust will. Abruptes Abstillen ist schwierig für beide, es kann physisches Unwohlsein und Gesundheitsprobleme bei der Mutter hervorrufen. Der Körper produziert weiterhin Milch, auch wenn die Mutter mit dem Stillen aufhört. Da diese nicht abgefordert wird, kann es zu Milchstau, Mastitis und Brust Abzess kommen. Bromocriptin haltige Mittel wie "Pravidel" haben sich hierbei nicht bewährt. In den USA wurden gefährliche Reaktionen auf diesen Stoff beobachtet, wie Schlaganfall, Anfälle sowie Todesfälle (FDA 1994). Abruptes Abstillen verursacht auch plötzliche hormonelle Veränderungen, die Depressionen mit sich bringen oder verschlimmern können. Verursacht wird dies speziell durch den plötzlichen Abfall des Prolaktinlevels (das sogenannte Wohlfühlhormon). Außerdem verursacht abruptes Abstillen ein emotionales Trauma beim Baby es empfindet einen plötzlichen "Liebes Entzug". Beim möglichst raschen Abstillen kannst Du folgendermaßen vorgehen: ersetze am ersten Tag eine Stillmahlzeit durch eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung. Gleichzeitig solltest Du, sobald sich deine Brust voll anfühlt, soviel Milch ausstreichen oder abpumpen, bis Du kein Spannungsgefühl mehr verspürst. Bitte nicht mehr ausstreichen oder abpumpen, denn sonst wird die Milchbildung weiter angeregt. Zusätzlich kannst Du deine Brust kühlen. Am nächsten oder übernächsten Tag (besser wäre, Du lässt dir ein klein wenig länger Zeit) ersetzt Du die nächste Mahlzeit. Achte auf deinen Körper, wie er reagiert. Falls es zu Stauungen kommt, reagiere bitte sofort und mach etwas langsamer. Denke daran, dass das Baby wahrscheinlich nicht ebenso oft eine Flasche braucht, wie es gestillt wurde. Die Zahl der Flaschenfütterungen wird letztlich geringer sein als die Zahl der Stillmahlzeiten. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die den Abstillprozess unterstützen. Wenn Du dich dafür interessierst, wende dich bitte an einen entsprechend ausgebildeten Arzt oder eine Hebamme. Da Kochsalz Flüssigkeit im Körper bindet, kann es vorteilhaft sein, die Salzaufnahme zu reduzieren, bis das Spannungsgefühl nachgelassen hat. Du kannst entsprechend deinem Durst trinken. Dein Baby wird den Verlust des Stillens als schmerzlich empfinden. Versuche ihm möglichst viel Aufmerksamkeit zu geben und halte soviel Körperkontakt wie nur möglich. Bedenke auch, dass ein Baby ein hohes Saugbedürfnis hat und biete ihm daher Ersatz (z.B. durch einen Beruhigungssauger oder den Finger an). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 05.07.2012



Antwort auf: Radikal abstillen

Liebe Sindy, kein Kind mit vier Monaten spielt MACHTspielchen! Um Menschen bewusst zu manipulieren, muss ein gewisses logisches Denkvermögen und auch bereits eine vorausschauende Denkweise vorhanden sein. Über beides verfügt ein Baby oder Kleinkind noch nicht, denn es kennt noch keinen Zeitbegriff und es hat auch noch keine zielgerichteten Gedankenfolgen wie sie erforderlich sind, um den Eltern „auf der Nase herumzutanzen". Du hast geschrieben, dass dein Kind auch an der Brust weint, wahrscheinlich ist es einfach verwirrt. Kannst Du denn nicht auf alle künstlichen Sauger verzichten und nur noch die Brust geben? Wahrscheinlich würde es dann besser werden. Wenn Du gar nicht mehr stillen magst, dann brauchst Du Geduld, vielleicht ist dein Kind auch einfach nicht müde genug, wenn Du es hinlegst oder aber es kann noch nicht alleine einschlafen. Hast Du mal versucht, es einfach nur zu tragen oder auch im Tragen zu stillen? Biggi

von Biggi Welter am 05.07.2012



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