Quengeln am Familientisch - was tun?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Quengeln am Familientisch - was tun?

Hallo, Mein Junge ist 19 Monate alt, und hat allgemein wenig Interesse an Essen und viel Interesse an Spielen und an meinem Busen. Ich stille ihn nachts und auch tagsüber (wenn ich nicht gerade arbeiten bin) relativ oft (ca. alle 3 Stunden). Bei allen Mahlzeiten von mir und meinem Mann ist er auf seinem Stuhl dabei und bekommt auch etwas auf seinen Teller oder in den Mund geschoben. Wenn er nichts mehr mag, kann er spielen. So weit, so gut. Mein Problem: In letzter Zeit steht er immer nach wenigen Bissen auf, klettert auf meinen Schoß, zerrt an meinem Tshirt und zeigt, dass er stillen will. Wenn ich ihn nicht lasse, gibt es Riesengebrüll. Weil ich Sonntagsbrötchen mit heulendem Kind nebendran auch nicht genießen kann, gebe ich manchmal auch nach. Aber eigentlich möchte ich meine Mahlzeiten in Ruhe einnehmen, ich hab ja auch Hunger, gerade wenn ich ihn so oft stille. Wie kann ich ihm klarmachen, dass er da eben warten muss, bis ich fertig bin? Wenn er hungrig oder durstig ist, könnte er ja einfach was essen! Macht er es vielleicht aus Rivalität zu meinem Mann? Ich bin dankbar für jeden Ratschlag!

von Mantou am 17.06.2019, 23:22



Antwort auf: Quengeln am Familientisch - was tun?

Liebe Mantou, sicher ist ein 19 Monate altes Kind noch nicht in der Lage alles Gesprochene bis ins letzte Detail zu verstehen, doch ich denke, dass der erste Schritt für dich sein sollte, dass Du mit deinem Kind darüber sprichst, wie es dir geht und was Du nicht mehr möchtest. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt, um das Stillen etwas einzuschränken. Stillen nach Bedarf ist bei einem Kind über einem Jahr nicht mehr ein so eng gefasster Begriff wie bei einem kleinen Baby und liebevoller Konsequenz lassen sich auch bei einem Kind in diesem Alter in einem gewissen Rahmen Regeln aufstellen. Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich wirst Du mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, kannst Du einen Weg finden. So lange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass Du weniger stillen möchtest, wird dein Kind das spüren. Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind ab- oder weniger stillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Kinder sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der Du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Wenigerstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Dein Kind wird Regeln lernen und das kann es in diesem Alter! Wichtig ist, dass Du dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 17.06.2019



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