Hallo,
mir wurde von meinem Frauenarzt die Qlaira Pille verschrieben obwohl er weiß das ich meinen 2 Jahre alten Sohn noch Nachts 1-2 mal Stille (auch wenn es eher nuckeln ist).
Ich hatte daraufhin angefangen die Pille zu nehmen, da ich anfangs auf die Aussage meines Frauenarztes vertraut habe. Ich hatte auch extra 3 mal nachgefragt, woraufhin er immer bejahte das es in Ordnung ist.
So heute dachte ich dann trifft mich der Schlag, als ich gelesen habe das die Pille nicht für die Stillzeit geeignet ist. Ich mache mir jetzt wirklich große Sorgen um meinen Sohn das er irgendwie zu viel von den weiblichen Hormone abbekommen haben könnte. Ich habe 5 Tabletten bisher genommen und werde diese natürlich nun selbstverständlich nicht mehr nehmen.
Ich weiß gar nicht wohin mit mir. Können diese 5 Tage schon Auswirkungen auf meinen Sohn gehabt haben ? Oder ist es doch gar nicht so schlimm und das Stillen bezieht sich aufs voll stillen ?
Ich hab so ein schlechtes Gewissen.
Ganz liebe Grüße
von
FINN2016
am 21.09.2018, 10:49
Antwort auf:
Qlaira und Stillen
Liebe FINN2016,
wenn in den Beipackzettel eines Medikaments steht, dass es nicht in der Stillzeit verwendet werden darf, dann liegt das meist daran, dass der Hersteller selbst keine Studien zur Verträglichkeit durchgeführt hat und sich mit der Empfehlung, das Produkt in der Stillzeit zu meiden, absichert.
Es bedeutet nicht, dass du das Medikament tatsächlich nicht nehmen darfst!!
Ich zitiere dir mal, was zu "oralen Kontrazeptiva" bei Embryotox geschrieben steht:
"Stillzeit
Es liegen publizierte Erfahrungen zu über 150 Mutter-Kind-Paaren (Kombinationspräparate) und zu mehr als 300 Mutter-Kind-Paaren (reine Gestagenpräparate) vor.
Pharmakokinetik
Ethinylestradiol: HWZ: 10-20 h, Metabolite 24 h; Proteinbindung: 98%; molare Masse 296; orale Bioverfügbarkeit: 40%; nach täglicher Gabe von 50µg EE in der Muttermilch nicht nachweisbar. Drospirenon: HWZ: 31 h; Proteinbindung: 97%; molare Masse: 366; relative Dosis: 1%; M/P-Quotient: 0,23; orale Bioverfügbarkeit: 76-85%. Dienogest: HWZ: 11 h; Proteinbindung: 90%; molare Masse: 311; orale Bioverfügbarkeit: 91%. Gestoden: HWZ: 20 h; Proteinbindung: 98%; molare Masse: 310; orale Bioverfügbarkeit: 99%. Chlormadinon: HWZ: 80 h; molare Masse: 405; orale Bioverfügbarkeit: 100%.
Weitere Wirksubstanzen siehe Gestagene/ Estrogene.
Klinik
Reine Gestagenpillen beeinflussen weder die Quantität noch die Qualität der Muttermilch. Die Einnahme kontrazeptiver Kombinationspräparate (Estrogen und Gestagen) kann zur Reduktion der Milchmenge führen, insbesondere bei vorbestehender Laktationsschwäche. Eine Veränderung der Zusammensetzung der Muttermilch konnte bisher nicht sicher bestätigt werden. Klinische Auffälligkeiten bei den gestillten Kindern sind bisher nicht beschrieben. Es existieren zwei Fallberichte aus den Anfangsjahren der oralen Kontrazeption, in denen unter sehr hoher Hormonkonzentration bei männlichen Säuglingen eine Gynäkomastie geschildert wird.
Empfehlung
Reine Gestagenpräparate (sog. Minipille) sind die Mittel der ersten Wahl für die orale Kontrazeption in der Stillzeit. Mit der Anwendung kann sechs bis acht Wochen nach der Entbindung begonnen werden. Die heute üblichen sehr niedrig dosierten Kombinationspräparate sind ebenfalls akzeptabel und erfordern keine Einschränkung des Stillens."
Quelle: https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/kontrazeptiva-orale/
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 21.09.2018